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Vorteile des minimal-invasiven Zugangs bei winkelstabiler Osteosynthese von Oberarmkopffrakturen – erste Ergebnisse einer prospektiv randomisierten Studie
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Durchgeschobene Plattenosteosynthesen werden als minimalinvasive Behandlungsstrategie bisher erfolgreich im Bereich der unteren Extremität angewendet. Für den Oberarmkopf wurde eine vergleichbare Strategie mittels polydirektional winkelstabiler Platte und Zielbügel entwickelt (NCB-System). Im Rahmen dieser prospektiv-randomisierten Studie (Ethikkomm.-Nr. AZ 05-2881) wird die „minimal- invasive“ Plattenosteosynthese (3 cm Deltasplit mit perkutaner Verschraubung; MIPO) der offenen Plattenosteosynthese (deltoideopectoraler Zugang; OPO) bei Patienten mit isolierten Oberarmkopffrakturen gegenübergestellt. Dabei wird jeweils das gleiche Implantat verwendet.
Methodik: Bei der Randomisierung wird der Schweregrad der Fraktur (2-Fragmente bzw. 3-4 Fragmente) berücksichtigt. Die Datenerfassung erfolgt mittels eines standardisierten Erfassungsbogens über 6 Monate (prä-OP, Entlassung, 6 Wochen, 3 und 6 Monate post-OP) . Die Operationen der Studienpatienten erfolgen nur durch die Prüfärzte.
Ergebnisse: Von 1/06 bis 01/07 wurden bisher 22 (je 11 pro Gruppe) Patienten in die Studie aufgenommen (n=10 2-Fragment- und n=12 3-4 Fragmentfrakturen mit Gleichverteilung in beiden Gruppen). Die OP-Dauer und der Blutverlust waren tendenziell geringer in der MIPO-Gruppe (92min. vs. 105min. bzw. 108ml vs. 159ml.). Es traten 3 revisionsbedürftige Frühkomplikationen auf (MIPO: Blutung aus Seitenast V. axillaris; OPO: Hämatom, Dislokation Tub. majus). Ein wesentlicher Unterschied zeigt sich bei der pop. Beschwerdesymptomatik. Die Patienten der MIPO-Gruppe konnten bei geringeren postoperativen Schmerzen (Visuelle Analog Scala 3,2 vs. 4,3 am Entlassungstag) signifikant früher entlassen werden (nach 6,5 vs. 12,0 Tagen). Infektionen bzw. Läsionen des N. axillaris wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Gegenüber dem klassischen deltoideopektoralen Zugang kann die minimal-invasive Plattenosteosynthese vergleichbar sicher (hinsichtlich der Frühkomplikationen) mit etwas geringerem Aufwand (OP-Dauer) durchgeführt werden. Der minimal-invasive operative Zugang begründet die geringeren postoperativen Schmerzen und damit einen deutlich verkürzten Krankenhausaufenthalt. Im Rahmen der fortlaufenden den Studie soll aufgezeigt werden ob mit dem minimalinvasiven Zugang auch eine Verminderung postoperativen Vernarbungen mit besserer Beweglichkeit nachweisbar sein wird.