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Korrelation radiologischer und ganganalytischer Ergebnisse im Reparations- und Endstadium bei M. Perthes
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Ziel dieses Abschnitts einer umfassender angelegten Studie war es, funktionelle Beeinträchtigungen mit dem radiologischen Ergebnis bei M. Perthes zu korrelieren.
Methode: Für die Untersuchung konnten 12 Kinder mit M. Perthes (8 Jungen, 4 Mädchen, Durchschnittsalter 9,7 ± 3,7 Jahre) gewonnen werden. Einschlusskriterium war ein einseitiger, konservativ therapierter M. Perthes im Reparations- oder Endstadium, Ausschlußkritierium war eine Voroperation im Bereich der Hüftgelenke und des Beckens sowie sonstige Erkrankungen, die das Gangbild beeinflussen. Zum Vergleich diente ein Kollektiv von 30 gesunden Kindern (16 Mädchen, 14 Jungen, Durchschnittsalter 8,1 ± 1,2 Jahre). Bei allen Kindern wurde eine instrumentelle 3-dimensionale Ganganalyse mit Gewinnung kinematischer und kinetischer Daten sowie eine Röntgenaufnahme des Beckens und des betroffenen Hüftgelenks in Lauenstein-Position angefertigt. Die Auswertung der ganganalytischen Daten erfolgte in der Sagittalebene mit dem modifizierten Hip Flexor Index (HFI) nach Schwartz [Ref. 1] und in der Frontalebene nach Westhoff et al. [Ref. 2]. Der Bereich außerhalb von 2 Standardabweichungen wurde als pathologisch eingestuft. Die Röntgenaufnahmen wurden nach Heyman and Herndon [Ref. 3] beurteilt.
Ergebnisse: Die Auswertung der ganganalytischen Untersuchungen ergab, dass (1) 33,3 % sowohl in der Sagittal- als auch der Frontalebene ein unauffälliges Gangmuster aufwiesen, (2)16,7% nur in der Sagittalebene, (3) 16,7% nur in der Frontalebene und (4) 33,3% sowohl in der Sagittal- als auch in der Frontalebene ein pathologisches Gangmuster aufwiesen. Die Auswertung des Gesamtquotienten nach Heyman und Herndon ergab für 25% ein sehr gutes, 25% ein gutes, 41,7% ein befriedigendes und 8,3% ein schlechtes Ergebnis Die Korrelation der Ergebnisse ergab, dass all diejenigen, die in der Sagittal- und Frontalebene ein unauffälliges Gangmuster aufwiesen ein gutes oder sehr gutes radiologisches Ergebnis haben. Drei von 4 Patienten, die sowohl in der Sagittal- als auch der Frontalebene ein pathologisches Muster aufwiesen, zeigten lediglich ein befriedigendes radiologisches Ergebnis.
Schlussfolgerung: Zwei Drittel der Patienten mit einem in Ausheilung begriffenen M. Perthes zeigen bereits im Jugendalter bei subjektiver Beschwerdefreiheit Gangauffälligkeiten. Weitere Studien müssen zeigen, ob durch therapeutische Maßnahmen – seien sie konservativ oder operativ – die Bewegungsmuster normalisiert und die Langzeitprognose verbessert werden können.