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Geometrische Änderungen des Hüftkopfzentrums nach Salter-Beckenosteotomie
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Die Salter-Beckenosteotomie ermöglicht die Korrektur ausgeprägter kongruenter Hüftdysplasien im Kindesalter bei fehlgeschlagener konservativer Therapie. Trotz der gut definierten Operationstechnik sind die dreidimensionalen geometrischen Veränderungen des Hüftkopfzentrums wegen der komplexen Anatomie des Beckens schwer vorherzusagen. Der Einfluss von Variationen der Operationstechnik wie unterschiedliche Höhen der Osteotomie oder exakter Einschubwinkel des Knochenkeiles ist schwer abschätzbar und wurde in der Literatur nur exemplarisch untersucht. Deswegen wurden mit Hilfe eines Computermodells Osteotomiehöhe und Einschubwinkel des Knochenkeils systematisch variiert und die resultierende Verschiebung des Hüftkopfzentrums berechnet.
Methodik: Auf Basis eines präoperativen CT-Datensatzes eines Kindes mit ausgeprägter Hüftdysplasie und einer anthropometrischen Datenbank wurde ein Mehrkörpermodell eines achtjährigen Mädchens einschließlich der Geometrie des Beckens erstellt. Es wurde eine virtuelle Salter-Beckenosteotomie in verschiedenen Höhen durchgeführt, die Position des eingebrachten Knochenkeils variiert zwischen einer Einschubrichtung von ventral bis zu einer von lateral ausgehenden Richtung und die resultierende Verschiebung des Hüftkopfzentrums im Vergleich zu den präoperativen Verhältnissen berechnet.
Ergebnisse: Bei einer Variation des Einschubwinkels des Knochenkeils ausgehend von der Frontalebene zwischen 90° von ventral und 13° von dorsal sowie der Osteotomiehöhe von -10 mm bis 15 mm ausgehend von einer mittleren Höhe führt die Operation in jedem Fall zu einer Kaudalisierung (max. 4 mm) und Ventralisierung (max. 15 mm) des Hüftkopfzentrums. Die Veränderungen in mediolateraler Richtung sind gering (5 mm medial bis 1 mm lateral). Die größte Verschiebung des Hüftzentrums in allen Richtungen insgesamt wurde für eine Osteotomiehöhe von +15 mm in Verbindung mit einer Einschubrichtung des Knochenkeiles von 37° ausgehend von der Frontalebene gefunden.
Schlussfolgerung: Die Salter-Beckenosteotomie führt im Modell immer zu einer Verschiebung des Hüftgelenkzentrums nach ventral und kaudal. Eine weit kranial durchgeführte Osteotomie führt zur stärksten Verschiebung des Hüftkopfzentrums. Die Mehrkörperanalyse ermöglicht, Variationen einer Operationstechnik auf ihre geometrischen und biomechanischen Auswirkungen zu untersuchen um damit Hinweise zur Entwicklung optimierter Operationsverfahren zu geben. Der reelle Erfolg einer Operation kann jedoch nur durch kontrollierte klinische Langzeitstudien beurteilt werden.