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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und
47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

02. - 06.10.2006, Berlin

Juvenile Osteochondrosis dissecans an der Patella - Klinische und radiologische Ergebnisse der operativen Therapie

Meeting Abstract

  • K. Engelleiter - Abteilung I., Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg, Germany
  • C. Nierhoff - Abteilung I., Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg, Germany
  • C. Carstens - Abteilung I., Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg, Germany
  • H. Schmitt - Abteilung I., Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.13.2-542

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2006/06dgu0958.shtml

Veröffentlicht: 28. September 2006

© 2006 Engelleiter et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Lokalisation der juvenilen Osteochondrosis dissecans (OD) an der Patella ist äußerst selten. Ob ein Trauma dabei eine ätiologische Rolle spielt wird kontrovers diskutiert. Bei fortgeschrittenen Stadien der juvenilen OD ist die operative Behandlung empfohlen. Erst anhand des intraoperativen Befundes wird die Entscheidung getroffen, ob eine retrograde Anbohrung oder eine Dissekatentfernung und Microfrakturierung durchgeführt wird. Ziel der Untersuchung war eine Analyse des eigenen Patientenkollektives.

Methodik: Zwischen Januar 2000 und September 2005 wurden 26 Patienten mit juveniler OD am Kniegelenk operativ in unserer Abteilung behandelt. In 5 Fällen (19,2 %) lokalisierte sich die Knorpel – Knochen Veränderung an der Patella. Die Problematik der Diagnosestellung und der klinische Verlauf werden bei diesen Fällen vorgestellt. Durchschnittlich knapp 3 Jahren (2 Jahren und 11 Monate) postoperativ werden die klinischen (IKDC Score, Lysholm - Gillquist Score) und radiologischen (MRT) Therapieergebnisse evaluiert.

Ergebnisse: Ein adequates Trauma des Kniegelenkes in der Anamnese ist in 3 Fällen (60%) bekannt, wobei nie über eine Patellaluxation berichtet wurde. Nur bei einem der Patienten wurde ein CT zusätzlich zu den MRT – Befunden angefertigt, um die zystische Veränderung der Patella besser darzustellen. Der Durchschnittsalter bei der Operation der 5 Patienten (4 Jungen und 1 Mädchen) betrug 14 Jahre und 1 Monat. Eine Anbohrung der Sklerosezone wurde in zwei, eine Fragmententfernung und Mikrofrakturierung in drei Fällen durchgeführt. Intraoperativ traten keine technischen Probleme auf. Postoperativ wurde bei zwei Patienten mit ausgeprägten Läsionen über einen Kniegelenkerguß berichtet. Ansonsten wurden keine Komplikationen beobachtet. Duchschnittlich knapp 3 Jahren postoperativ zeigten die klinische Befundkontrolle und die Auswertung der funktionellen Fragebogen bis auf einen Fall ausgezeichnete und gute subjektive Therapieergebnisse der operativen Behandlung (IKDC - Score zwischen 41,37 und 79,31; Lysholm – Gillquist Score zwischen 70 und 94). Die Patienten sind beschwerdefrei geworden, berichteten nun über seltene Knieschmerzen beim längeren Sitzen oder Knieen. Kernspintomographisch fand sich postoperativ teilweise eine inhomogene Darstellung der knorpeligen Patellarückfläche, in allen Fällen eine Deckung des Defektes.

Schlussfolgerungen: In unserem Patientengut fanden wir bei jedem 5. Patienten die juvenile OD an der Patella, wobei sie dort nach Literaurangaben selten (5 – 10 %) vorkommt. Ein Trauma scheint eine Rolle bei diesen Knorpel – Knochen Defekten zu spielen. In 3 von den 5 Fällen wurde es in der Anamnese erwähnt, wobei ihre Häufigkeit z. B. nach Schwarz u. a. 38 % beträgt. Die operative Behandlung der juvenilen OD an der Patella führte zur guten Therapieergebnissen, die Patienten sind wieder sporttauglich geworden. Die MRT – Befunde zeigten einen regelrechten retropatellaren Heilungsverlauf.