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Ursachen für Revisionsoperationen nach Rotatorenmanschettenrekonstruktion; Analyse von 230 Fällen
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Bedingt durch die ständig zunehmende Anzahl der durchgeführten Rotatorenmanschettenrekonstruktionen steigt auch die Anzahl der operativen Revisionen. Ziel dieser retrospektiven Arbeit war die Analyse der während der Revisionsoperation gefundenen intraoperativen Befunde.
In einem Zeitraum von 10 Jahren wurde bei 224 Patienten eine Revisionsoperation nach primärer offene Rotatorenmanschettenrekonstruktion durchgeführt. Ausgeschlossen wurden partielle Rekonstruktionen, Seit-zu Seit Nähte, Infektionen, Traumata, Sehenenshifts oder Transfers. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 59 Jahre.
70 (31%) Revisionen waren rein arthroskopisch, 81 (36%) kombiniert arthroskopisch und offen und 73 (33%) nur offen. Bei 132 (59%) lag ein Redefekt vor, 105 (47%) hatten eine Arthrose des AC-Gelenks, 98 (44%)% Affektionen der langen Bizepssehne, , 79 (35%)% eine ungenügende Akromioplastik, 123 (55%) Verwachsungen und eine sekundäre Schultersteife (Mehrfachnennungen möglich!). Bei den 151 Patienten bei welchen eine Arthroskopie durchgeführt wurde, hatten 34 (22%) Knorpelschäden am Glenoid und 57 (38%) Knorpelschäden am Humerus.
Die Häufigkeit nicht direkt mit der Rotatorenmanschette zusammenhängenden Revisionsursachen machen die Notwendigkeit der genauen prä und interoperativen Untersuchung von AC-Gelenk und langer Bizepssehne deutlich. Bei offenen Rekonstruktionen ist eine genaue Inspektion und funktionelle Untersuchung der langen Bizepssehne sowie eine Palpation der AC-Gelenks Unterfläche unbedingt zu empfehlen. Um eine sichere Abklärung aller Begleitpathologien bei Rotatorenmanschettendefekten zu gewährleisten sollte auch bei primär geplanter offenen Revision eine Arthroskopie vorgeschaltet werden.