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Integrierte Computernavigation: präklinische Erbrobung und erste klinische Erfahrung
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Text
Einleitung: Mit verbesserten intraoperativen Visualisierungsverfahren haben navigierte Operationsverfahren im Bereich der unfallchirurgisch/orthopädischen Chirurgie zunehmend Verbreitung gefunden. Dabei sind folgende Probleme bekannt:
• Zunehmende Platznot im OP und eingeschränkte Manövrierbarkeit der einzelnen Geräte
• Eingeschränkte Kompatibilität
• Aufwändiger Datentransfer
• Unbefriedigender Workflow;
Als Lösungsansatz wurde das Projekt der integrierten Navigation gestartet. Hierbei sind Navigationssystem und Bildwandlersystem in einem Monitorwagen vereint. Als Bildwandler wurde der Arcardis Orbic 3D integriert. Bei dem Navigationssystem handelt es sich um ein VectorVision-System.
Methoden: Vor der klinischen Einführung wurde das integrierte System in einer experimentellen Studie an Wirbelsäulenmodellen mit 160 navigierten Pedikelbohrungen (untere BWS und gesamte LWS) getestet hinsichtlich:
• Systemstabilität
• Benutzerfreundlichkeit, Praktikabilität
• Datentransfer
• Präzision
Danach erfolgte der erste klinische Einsatz bei 11 Patienten.
Ergebnisse: Im Rahmen der experimentellen Studie war das integrierte System stabil und konnte für alle 160 Pedikelbohrungen komplikationslos verwendet werden. Die Anordnung des gemeinsamen Trollys und der Infrarotkamera war für alle verwendeten Navigationsverfahren (CT-basierte, 2D-BV und 3D BV Navigation) standardisiert. Bei der 3D Navigation erfolgt der Datentransfer der Bildwandlerdaten automatisiert auf das Navigationssystem. Von den 144 ausgewerteten Pedikelbohrungen kam es bei 6 Bohrungen zu einer Kortikalisperforation, das entspricht einer Fehlplatzierungsrate von 4,2%. 138 Schrauben konnten komplikationslos und fehlerfrei gesetzt werden. Im Rahmen der klinischen Erprobung wurden 11 Patienten mit dem System operiert. In der klinischen Erprobung erfolgte bei 7 Patienten eine dorsale Stabilisierung der Wirbelsäule, bei 3 Patienten wurde eine SI-Schraube navigiert und in einem Fall wurde eine Azetabulumfraktur navigiert verschraubt. Alle Schrauben lagen hierbei korrekt, das System arbeitete stabil und ermöglichte eine Verbesserung des Workflows.
Schlussfolgerung: Die Kombination der beiden Systeme in einen mobilen Monitorwagen bedeutet weit mehr als nur eine Platzersparnis im OP. Sowohl experimentell als auch im klinischen Einsatz arbeitete das System äußerst zuverlässig und mit hoher Präzision. Der Workflow ist erheblich verbessert. Als Weiterentwicklung soll eine multi- kompatible Serverlösung angestrebt werden mit modularen Anschlußmöglichkeiten.