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Zementloses, modulares Pfannensystem zur Revision ausgedehnter acetabulärer Defekte.
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Lockerungsmechanismus und Explantationstrauma erzeugen gerade in den cranialen Pfannenabschnitten Defektzonen, die eine sichere Verankerung drehrunder Schalenimplantate gefährden. Mehrfachwechsel mit zentralen Defekten oder Beckendiskontinuitäten fordern darüberhinaus besondere Verankerungsprinzipien. Ein modulares Pfannensystem zur Behandlung auch ungünstiger acetabulärer Defekte wurde entwickelt und klinisch eingesetzt.
Methoden und Krankengut: Der Pfannenggrundkörper besteht aus einer eiovalen Form mit dorsaerSchraubensicherung. Die Oberfläche besitztz eine offenzellige, dreidimensionale Struktur (ingrowth!) und ist mit Titamn-Niob beschichtet. Für zentrale defekte sind zwei Laschentypen (mechanisch und antomisch) zur weiteren Fixation am an der Aussenseite des Os Ilium vorbereitet. Bei Diskontinuitäten führen craniale , zementlose, auswechselbare Zapfen unterschiedlicher Längen und zwei Richtungen (Bohrlehren) zur stabilen Verankerung und verbesserten Krafteinleitung. Laschen und Pfannenformen sind aus 85 CT-basierten 1:1-Beckenmodellen ("rapid-prototyping!") mit Origibnaldefekten abgenommen! Die gleichzeitige Anwendung von Bankknochen erscheint grundsätzlich nur dahingehend sinnvoll als sie kleine Defektzonen füllen ("filling graft") oder Unregelmäßigkeiten an den Oberflächen ("fitting graft") ausgleichen sollen. Krafteinleitung und Stabilität entsteht immer durch den Press-Fit oder die Schrauben- bzw. Zapfenfixation. Seit 01.06.00 wurden 298 Pfannen bei z. T. sehr schwierigen Defektsituationen implantiert.
Ergebnisse: Bei 8% der Patienten kam es zur rezidivieren Luxation, die durch Pfannen- oder Inlaywechsel beseitigt wurde, eine diesbezüglich sichere Lösung stellt das sog. Schnapp-Inlay dar. 5 Infektionen bei primär aseptischen Implantatlager und 12 Lockerungen sind bislang aufgetreten. Die Titan-Niob-Beschichtung läßt auch die Implantation bei Patienten mit Metallallergien zu. Die intraoperativ gute Passform der anatomischen Lasche und des Ileumzapfens rechtfertigt den nicht unerheblichen Aufwand einer passgerechten Formgebung (Beckenmodelle!).
Schlussfolgerung: Mit diesem modularen, zementlosen Pfannenrevisionssystem können auch schwere und höhergradige Defektsituationen am Becken bei (Mehrfach-) Pfannenwechsel beherrscht werden. Inividuelle Sonderkonstruktionen werden immer seltener notwendig.