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Versorgungswirklichkeit bei der distalen Radiusfraktur des älteren Patienten-Ergebnisse eines Frakturregisters an 423 Kliniken
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Stationäre Behandlungsqualität der distalen Radiusfraktur in Deutschland unter Berücksichtigung der Osteoporose. Patienten und
Methode: Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie, die an 423 Akut-und Rehabilitationskliniken in Deutschland zwischen Januar 2002 und September 2003 durchgeführt wurde, erfolgte die Dokumentation der stationären Behandlungsqualität bei der distalen Radiusfraktur. Eingeschlossen wurden 2149 Patienten mit einem mittleren Alter von 67, 4 Jahren, der Anteil der Frauen lag bei 81,9 %.
Ergebnisse: 20,7 % der Frakturen wurden operativ versorgt, 79 % der Frakturen wurden geschlossen reponiert und im Gipsverband behandelt.ASA Klassifikation der operativ behandelten Patienten: ASA II 51,3 %, ASA III 19,5 %, ASAIV und ASA V 1 %. 81,4 % der Patienten kamen am Unfalltag zur stationären Aufnahme,51 % der Frauen wiesen eine Sturzanamnese in den drei Monten vor dem Unfall auf. OP-Verfahren: geschlossene Reposition und Kirschner-Draht Osteosynthese 43,7 %, Plattenosteosynthese 40,7 %. OP-Zeitpunkt: 64,1 % der Patienten wurden am Aufnahmetag operativ versorgt.OP Dauer:Mittelwert 46 Minuten.Narkoseverfahren: Allgemeinanästhesie 57,3%,Regionalanästhesie 39,5 %.Operationstypische Komplikationen 2 %, allgemeine Komplikationen während des stationären Aufenthaltes 11,3 %. 44,7 % der Patienten wurden zwischen 2 und 7 Tagen stationär behandelt. Nur 12,7 % der Frauen erhielten eine gezielte Osteoporose Diagnostik. 86 % der Patienten wurden in ihre häusliche Umgebung entlassen.
Schlussfolgerung: Vorherrschendes Osteosyntheseverfahren ist die Kirschnerdraht Osteosynthese, dominierendes Narkoseverfahren die Allgemeinnarkose. Trotz eines Durchschnittsalters der Frauen von 67 Jahren wird nur bei 12 % der Patienten eine gezielte Osteoporosediagnostik durchgeführt. Während operationstypische Komplikationen selten sind,liegen allgemeine Komplikationen während des stationären Behandlungsverlaufes bei 11 % der Patienten vor. Die Sturzanamnese wird ebenso wie eine mögliche Osteoporose vernachlässigt.