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BMP-2 führt beim Einsatz bei ventralen Spondylodesen zu Kosteneinsparungen für das Gesundheitssystem - Ein gesundheitsökonomisches Modell für den Einsatz von BMP-2 in der Wirbelsäulenchirurgie
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Hintergrund: Der Wachstumsfaktor Bone Morphogenetic Protein-2 (BMP-2) ersetzt die autologe Spongiosaplastik bei lumbalen Ein-Segment-Spondylodesen. Der Betrag von 2970 € für den Einsatz von BMP-2 wird momentan von Krankenkassen nicht erstattet. Das Ziel dieser Studie war, ein gesundheitsökonomisches Modell zu erarbeiten, um mögliche finanzielle Einsparungen, die sich durch die Verwendung von BMP-2 erzielen lassen, auf Krankenhaus- und Krankenkassenseite aufzeigen zu können.
Methoden: Es wurde eine bereits publizierte Meta-Analyse verwendet, in der BMP-2 eine Verbesserungen im Behandlungsergebnis gegenüber der Versorgung mit autologer Beckenkammspongiosa, u.a. bei der Arbeitsunfähigkeitsdauer, aufwies. Diese Daten wurden durch Verwendung der aktuellen Bestimmungen des deutschen Gesundheitswesens in ökonomische Grössen transformiert und dadurch ein theoretisches gesundheitsökonomisches Modells geschaffen.
Ergebnisse: Für Krankenkassen führt die signifikant schnellere Rückkehr zum Arbeitsplatz durch BMP-2-Behandlung zu hohen Einsparungen, die sich für die offene Technik der ventralen Spondylodese auf über 5000 € beläuft und dadurch den Produktpreis von BMP-2 von 2970 € deutlich übersteigen. Einsparungen auf Krankenhausseite entstehen durch kürzere Op-Zeit durch Wegfall der Beckenkammspanentnahme und durch frühzeitigere Entlassung des Patienten, die ungefähr 230 € für die offene und 892 € für die laparoskopische Technik betragen.
Schlussfolgerung: Die Kombination aus verbessertem Behandlungsergebnis durch BMP-2 für den Patienten mit Nettoeinsparungen für das Gesundheitssystem sollte somit zu einer entsprechender Berücksichtigung für den Einsatz von BMP-2 bei ventralen Spondylodesen im DRG-System führen.