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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und
47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

02. - 06.10.2006, Berlin

Interdisziplinäres Management beim polytraumatisierten Patienten mit traumatischer Aortenruptur

Meeting Abstract

  • E. Brück - Klinik für Unfallchirurgie, Klinikum Giessen und Marburg, Marburg, Germany
  • A. Junge - Klinik für Unfallchirurgie, Barmherzige Brüder, Trier, Germany
  • R. Moosdorf - Klinik für Herzchirurgie, Klinikum Giessen und Marburg, Marburg, Germany
  • R. Stiletto - Klinik für Unfallchirurgie, Klinikum Giessen und Marburg, Marburg, Germany
  • L. Gotzen - Klinik für Unfallchirurgie, Klinikum Giessen und Marburg, Marburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocP.2.10-774

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2006/06dgu0371.shtml

Veröffentlicht: 28. September 2006

© 2006 Brück et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Im Rahmen eines stumpfen Thoraxtraumas gehört die traumatische Aortenruptur zu den schwersten Verletzungen. In diesem Beitrag soll das diagnostische und therapeutische Mangement beim Polytraumata mit Ruptur der thorakalen Aorta in unserer Klinik vorgestellt werden.

Methodik: Im Zeitraum von 1994 bis 2005 wurden in unserer Klinik insgesamt 13 Patienten mit einer akuten traumatischen Aortenruptur behandelt. Die Mehrzahl verunglückte im Rahmen eines Verkehrsunfalls als PKW-Insassen (8 Patienten). 82 % der Patienten waren polytraumatisiert. Der durchschnittliche Injury Severity Score (ISS) lag bei 64,4 Punkten. Diagnostische Hinweise auf das Vorliegen einer Aortenruptur ergaben sich durch einen entsprechenden Unfallmechanismus und durch suspekte Befunde im konventionellen Röntgenthorax (67 %). Beweisend für die Diagnose war in der Regel die Spiral-CT des Thorax mit Kontrastmittelgabe (78 %).

Ergebnisse: Von den 13 Patienten konnten 9 nach erfolgter Diagnosestellung einer sofortigen Aortenrekonstruktion zugeführt werden. Die Aortenrekonstruktion wurde in Linksherzbypasstechnik durchgeführt. Postoperativ überlebten 8 Patienten. Unter einer konsequenten Intensivtherapie mit frühzeitigem Einsatz der kinetischen Therapie sahen wir trotz des hohen Anteils schwerer Thoraxbegleitverletzungen keine pulmonalen Komplikationen (Schocklunge, ARDS).

Zusammenfassung: Die Spiral-CT des Thorax mit der Gefäßdarstellung ergänzt bei Thoraxtraumen mit Mediastinalhämatom etablierte diagnostische Methoden zum Ausschluß einer Aortenverletzung. Bei thorakalen Aortenverletzungen stellt die Rekonstruktion in Linksherzbypasstechnik ein sicheres Verfahren zur Vermeidung ischämischer Komplikationen dar. Patienten mit traumatischen Aortenrupturen und entsprechenden thorakalen Begleitverletzungen zeigen unter einer konsequenten Intensivbehandlung mit frühzeitigem Einsatz der kinetischen Therapie ein gutes Outcome mit geringer postoperativer Komplikationsrate.