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Wachstumsbedingter Einfluss der Beingeometrie auf die Fußbelastung und Fußform bei Kindern
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Einleitung: Das Wachstum und die Formveränderung der unteren Extremität sorgen häufig für Unsicherheit bzgl. einer krankhaften Entwicklung des Kindes bei Eltern. Das kindliche Bein kann sich vom typischen O-Bein über das X-Bein zum gerade ausgerichteten Bein entwickeln. Der kindliche Knick-Senkfuß geht häufig mit einem x-beinigen Gangbild einher. Der Einfluss der wachstumsbedingten Veränderung des Beins auf den Fuß ist bekannt [Ref. 1]. Dennoch gibt es keine Informationen über den Einfluss der Beingeometrie auf die Fußbelastung bei Kindern. Deshalb wurde der Zusammenhang zwischen der ultraschall-bestimmten Beingeometrie und des Fußbelastungsmusters bei Kindern mithilfe von Druckverteilungsmessungen und statischen Trittspuren ermittelt.
Methodik: 29 gesunde Kinder (3,7 Jahre) wurden mithilfe der Druckverteilungsmessung und ultraschallgesteuerten Beingeometriebestimmung dreimal im Abstand von je 6 Monaten vermessen. Für die Druckverteilungsmessung liefen die Probanden barfuß im selbst gewählten Gehtempo über eine Messplattform (emed ST 4, Novel). Als Fußbelastungsparameter wurden der lateral-mediale Flächen-Index (LMFI) und der lateral-mediale Impuls-Index (LMII) benutzt. Trittspurdaten während des beidbeinigen Stands ermöglichten die Bestimmung der minimalen Mittelfußbreite und des Fußform-Index (Breite/Länge ohne Zehen). Zur Bestimmung der Beingeometrie wurde ein ultraschallgesteuertes System (CMS70P4-K Zebris) verbunden mit einem Sonographiegerät (Sonoline Prima, Siemens) genutzt. Definierte knöcherne Konturen des Hüft-, Knie- und Sprunggelenks wurden sonografisch dargestellt und markiert, um die Femurtorsion, Tibiatorsion und die mechanische Achse zu bestimmen. Der Spearman Korrelationskoeffizient wurde zur Bestimmung der Beziehung zwischen Beingeometrie-, Druckverteilungsparametern und Fußformdaten genutzt.
Ergebnisse: Nach 6 Monaten konnte ein signifikanter negativer Zusammenhang zwischen dem LMFI und der mechanischen Achse ermittelt werden. Weiterhin zeigte sich während der ersten Messung und nach einem Jahr eine signifikant negative Korrelation zwischen dem Fußform-Index und der mechanischen Achse. Zwischen der Mittelfußbreite und der mechanischen Achse konnte ein signifikanter negativer Zusammenhang zum ersten Messtermin und nach 12 Monaten festgestellt werden. Weitere Korrelationen konnten nicht ermittelt werden.
Schlussfolgerung: Die Korrelationen sind zu gering, um klinisch relevant zu sein. Daher konnte kein deutlicher Einfluss der Beingeometrie auf die Fußbelastung mit den ausgewählten Parametern belegt werden. Weiterhin konnte anhand der beingeometrischen Daten keine X-Beinstellung nachgewiesen werden, was als Grund für die geringen Korrelationen vermutet wird.
Gefördert von der DFG (RO 2146/3-2).