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M. Ahlbäck - müssen wir operieren?
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Bei der Behandlung von Osteonekrosen des Kniegelenks ist das chirurgische Vorgehen bisher Standard. Aktuelle experimentelle Studien zeigen einen signifikanten Effekt von Bisphosphonaten auf die Resorption von nekrotischen Knochen. Zusätzlich konnten klinische Studien die protektive Wirksamkeit von Bisphosphonaten bei Hüftkopfnekrosen nachweisen. Wir überprüften den Einsatz des Wirkstoffs bei Osteonekrosen des Kniegelenks.
Methodik: Prospektive Verlaufsstudie mit 19 (10 männlich/9 weiblich) Patienten mit 18 femoralen und einer tibialen Osteonekrose, jeweils durch MRI bestätigt. Alle Patienten wurden anhand eines Protokolls behandelt: Initial Verabreichung von 4 mal Pamidronat 30mg i.v. innerhalb von 2 Wochen, gefolgt von Alendronat 70mg/Woche p.o. über 6 Monate, jeweils mit Vitamin D- und Kalziumsubstitution. Klinische und laborchemische Untersuchungen erfolgten nach 1, 3 und 6 Monaten. Kontroll-MRIs wurden zwei und sechs Monate nach Behandlungsbeginn durchgeführt.
Ergebnisse: Nach 6 Monaten signifikante(p<0,001) Reduktion des Schmerzscores um etwa 80%. Während des Follow-up mussten lediglich zwei Eingriffe durchgeführt werden. Laborchemisch konnte ein signifikanter Abfall der Knochenabbauparameter(Deoxypyridinolin und c-terminales Telopeptid, p<0.001) beobachtet werden. Die MRI-Kontrollen nach 2 und 6 Monaten zeigten in allen Fällen eine Reduktion des initialen Knochenmarkoedems ohne Zunahme der Nekrosezone.
Schlussfolgerung: Bisphosphonate scheinen den Krankheitsverlauf des M. Ahlbäck positiv beeinflussen zu können und damit die Möglichkeiten der konservativen Behandlung deutlich zu erweitern.