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Differenzierung zwischen humanen mesenchymalen Stammzellen, Osteoblasten und Fibroblasten mittels simultaner Mehrfachfluoreszenz auf Einzellzellniveau
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Zur Charakterisierung und Unterscheidung humaner mesenchymaler Stammzellen (hMSC) gegenüber anderen Zellreihen werden in der Literatur verschiedene intra- bzw. extrazelluläre Proteine oder Oberflächenantigene als potentielle Marker beschrieben. Diese Marker werden jedoch auch von anderen Zelllinien exprimiert und zeigen sich innerhalb des hMSC Pools heterogen. Ziel unserer Studie war es daher, mittels simultaner Mehrfachfluoreszenz zwischen hMSCs, humanen Osteoblasten (hOB) und Fibroblasten zu unterscheiden.
HMSC (Cambrex), humane Osteoblasten (Promocell) und humane Fibroblasten (HS-27, ATCC) wurden entsprechend den Herstellerangaben kultiviert und auf Glasobjektträgern fixiert. Ein immuncytochemischer Nachweis wurde simultan gegen die Antigene CD105, CD106, CD44, Col4, f-Aktin und Fibronektin (FN) durchgeführt. Die Auswertung erfolgte immunfluoreszenzmikroskopisch, sowie über spectrale Bildanalyse mittels eines Sagnac Interferometers (Applied Sprectral Imaging). Unterstützend wurden FACS- und PCR-Untersuchungen durchgeführt.
In der Immunfluoreszenz zeigten hMSCs ein positives Ergebnis mit spezifischem Färbemuster hinsichtlich aller untersuchten Marker. HOBs ließen sich einheitlich positiv für CD 44, FN, f-Aktin und Col-4 anfärben, überwiegend negativ für CD105 und heterogen für CD106. Fibroblasten zeigten ein spezifisches Färbemuster für FN, f-Aktin und Col-4; ein negatives für CD105, CD106 und CD44. Col-4 zeigte die größte Expressionsheterogenität innerhalb der Kultur, alle anderen Marker erschienen in nahezu jeder Zelle positiv. In der FACS- und PCR-Untersuchung konnten die Ergebnisse bestätigt werden.
Mittels Immunfluoreszenzmikroskopie zeigte sich durch das gewählte Markerprofil ein Unterschied zwischen den drei Zelllinien. Die simultane Mehrfachfluoreszenz bietet somit die Vorteile, mehrere Proteine nicht nur in ihrer tatsächlichen Expression nachzuweisen, sondern zusätzlich ihr Vorteilungsmuster zu untersuchen. Somit ist eine Spezifizierung des Färbeprofils und eine Erweiterung der Anwendung, z.B. in Gewebeschnitten als wertvolles Tool zur Charakterisierung von hMSCs anzusehen.