gms | German Medical Science

68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten

19. bis 23.10.2004, Berlin

Thoraxverletzungen trotz Airbag- Ergebnisse aus der Unfallforschung

Meeting Abstract (DGU 2004)

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  • presenting/speaker M. Huth - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Unfallforschung, Greifswald
  • J. Seifert - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Unfallchirurgie, Greifswald
  • A. Ekkernkamp - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Unfallchirurgie, Greifswald
  • G. Matthes - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Unfallchirurgie, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 19.-23.10.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dguZ27-293

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2004/04dgu1127.shtml

Veröffentlicht: 19. Oktober 2004

© 2004 Huth et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung

Airbags wurden entwickelt, um Autoinsassen vor schweren Verletzungen zu schützen. Wir fragten uns, wie sicher Verletzungen des Thorax vermieden werden.

Methoden

Im Rahmen einer prospektiven in-depth-Unfallanalyse wurden 168 Verkehrsunfälle erfasst. Retrospektiv wurden Fahrer und Beifahrer auf Thoraxverletzungen hin untersucht. Unfallmechanismus, technischen Sicherheitseinrichtungen und Verletzungsmuster wurden deskriptiv analysiert.

Ergebnisse

Von 273 Verletzten wiesen 91 (33,3%) Thoraxverletzungen auf. 50 (55%) waren Fahrer und 27 (30%) Beifahrer auf dem Vordersitz. In der Gruppe der Fahrer (n=50, 40 männlich, 10 weiblich, mittleres Alter 37.9) waren 27 (54%) nur durch einen Anschnallgurt gesichert, 12 (24%) hatten zusätzlich ein Airbag. 3 (6%) nutzten bei vorhandenem Airbag keinen Anschnallgurt und 5 (10%) hatten weder ein Airbag noch nutzten sie einen Anschnallgurt. In drei Fällen waren die Daten nicht zu erheben. Der mittlere AIS der Thoraxverletzungen betrug 2.2. In der Gruppe der angeschnallten Fahrer mit Airbag fand sich in 3 Fällen eine Rippenserienfraktur und in 2 Fällen eine Sternumfraktur. Bei nicht angeschnallten Fahrern mit vorhandenem Airbag fand sich 1 Aortenruptur, in je 2 Fällen eine Rippenserienfraktur oder ein Hämatothorax und jeweils eine Lungenruptur oder Sternumfraktur. Beifahrer (n=27, 12 männlich, 15 weiblich, mittleres Alter 40.9) wiesen einen mittleren AIS der Thoraxverletzung von 2.1 auf. 16 (59.3%) waren ausschließlich durch einen Anschnallgurt gesichert, 6 (22.2%) waren zusätzlich durch ein Airbag geschützt. 2 (7.4%) der Beifahrer mit Airbag waren nicht angeschnallt und 2 (7.4%) waren weder durch Gurt noch durch Airbag gesichert, in einem Fall waren keine Angaben eruierbar. In der Gruppe der angeschnallten Beifahrer mit Airbag fanden sich Rippenserienfrakturen in 3 Fällen, ein Pneumothorax oder eine Lungenkontusion in je 2 Fällen. Bei nicht angeschnallten Beifahrern mit Airbag fand sich je 1 Aortenruptur und 1 Rippenserienfraktur.

Schlussfolgerungen

Airbags können Thoraxverletzungen nicht vollständig vermeiden. Auffällig ist die hohe Anzahl nicht angeschnallter Fahrzeuginsassen.