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Winkelstabile Implantate am Oberarmkopf-Kostenspirale oder Nutzen für die Patienten?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Führen die winkelstabilen Implantate am Oberarmkopf zu besseren funktionellen und radiologischen Ausheilungsergebnissen, als die bisher eingesetzte T-Abstützplatte?
Gibt es Unterschiede in Bezug auf Korrekturverlust, Varusabkippung, Infektionsrate und Oberarmkopfnekrose?
Methoden
Wir haben in drei Nachuntersuchungsstudien Patienten mit operativ versorgten Oberarmkoffrakturen verglichen. Die erste Gruppe wurde mit der konventionellen T-Abstützplatte versorgt, die zweite Gruppe mit der kanülierten Winkelplatte und die Dritte mit der LCP. Von den 50 Patienten, die mit der T-Abstützplatte versorgt wurden konnten 98% klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Bei der kanülierten Winkelplatte lag der Prozentsatz bei 86% und bei der LCP bei 100%. Die Nachuntersuchungen erfolgten zwischen 12 und 24 Monaten nach der operativen Versorgung. Verwendet wurde der Nachuntersuchungsscore nach Neer.
Ergebnisse
Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 61 Jahren.Bei den B-Frakturen erreichten die mit der LCP versorgten Pstienten 82,5 Punkte, die mit der Kannülierten Winkelplatte 76,4 Punkte und die mit der T-Abstützplatte 78,4 Punkte. Bei den C-Frakturen wurden die besten Ergebnisse mit der LCP erreicht: 80,3 Punkte. Die anderen Implantate lagen deutlich schlechter: Kanülierte Winkelplatte: 66,3 Punkte und T-Abstützplatte: 49 Punkte. Die Infektrate lag bei allen Implantaten bei 12 %. Das Hauptproblem der T-Abstützplatte war bei 34% aller Patienten der Korrekturverlust mit Varusabkippung des Oberarmkopfes. Dieser Anteil konnte bei der LCP auf 22% und bei der kanülierten Winkelplatte auf 6% gesenkt werden. Auch die Nekroserate des Humeruskopfes war bei der T-Abstützplatte mit 15% am Höchsten; LCP: 9% und kanülierte Winkelplatte 6%.
Schlussfolgerungen
Die winkelstabilen Implantate führen am Oberarmkopf zu besseren funktionellen und radiologischen Ausheilungsergebnissen wie die bisher eingesetzte T-Abstützplatte. Der Grund hierfür liegt in der Winkelstabilität und dem daraus resultierenden geringeren Korrekturverlust durch die Varusabkippung des Oberarmkopfes.Insbesondere bei osteoporotischem Knochen und bei den C-Frakturen sind die höheren Kosten durch die besseren Ergebnisse gerechtfertigt.