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Untersuchungen zur Phoshoinositol-spezifischen Phospholipase C in Osteosarkomzelllinien und Primärzellen vor dem Hintergrund der Mechanotransduktion in Osteoblasten
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Knochen antwortet adaptiv auf sein mechanisches Umfeld. Durch Belastung kommt es zur Synthese von Knochenmatrix, bei Entlastung stehen degradative Prozesse im Vordergrund. Dabei ist der Knochen ständigen Auf- und Abbauvorgängen unterworfen. Osteoblasten synthetisieren Matrixproteine und bilden dadurch neue Knochensubstanz, während die Osteoklasten gleichzeitig Substanz abbauen. Ein bedeutender Faktor in diesen Regulierungsmechanismen ist die mechanische Belastung des Knochens. Osteoblasten sind auf zellulärer Ebene in der Lage, mechanische Deformierungen zu detektieren und langfristig mit einer erhöhten Proliferationsrate und der Synthese von Matrixproteinen zu antworten. Das Ziel dieser Arbeit liegt der Untersuchung der Expression verschiedener Isoenzyme der phosphoinositol-spezifischen Phospholipase C in verschiedenen Osteosarkomzelllinien und primären humanen Osteoblasten. Weiterhin soll ein System zur Analyse der an der Mechanotransduktion beteiligten Phospholipase C erarbeitet, sowie ein zum Primärmodell alternatives Ostesarkomzellsystem gefunden werden.
Primäre Osteoblastenkulturen sind als Modellsystem hinreichend charakterisiert worden. Jedoch ist der stabile Phänotyp der Osteosarkomzellen ein großer Vorteil für die Verwendung dieser Zellen.
Aus diesem Grunde wird in der Arbeit eine Dehnungstypisierung von primären humanen Osteoblasten und verschiedenen Osteosarkomzellen vorgenommen, indem deren Aktivitätszunahme unter Belastung gemessen wird.
Primäre humane Osteoblasten reagieren mit 20% Aktivitätszunahme auf physiologische mechanische Reize, ähnlich den MG-63-Osteosarkomzellen, die eine geringfügig höhere Veränderung zeigen.
Weiterhin ist eine Übersicht über die Expression von Phospholipase C in primären Zellen und Osteosarkomzellen durch Northern- und Western-Analyse erarbeitet worden. Hier konnte erstmals die Möglichkeit einer Splice-Variante der PLC β2 aufgezeigt werden. Zur steuerbaren Inhibierung der Expression spezifischer Proteine ist das Ecdysone-Antisense-System erdacht und etabliert worden. Es bietet die Möglichkeit, bei bekannter cDNA, durch Hormonzugabe spezifische Antisense in der untersuchten Zelle exprimieren zu lassen. Hier wurden stabil transfizierte Zellkultursysteme geschaffen durch spezifische Blockierung der Phospholipase C β2 deren Wichtigkeit für die Mechanotransduktion in Osteoblasten nachgewiesen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen dienen der weiteren Entschlüsselung der Mechanotransduktionsmechanismen in Osteblasten und zur weiteren Etablierung eines neuartigen, induzierbaren Antisense-Zellkultursystems.