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Diagnostische Bedeutung der F-18-FDG-PET für die Lockerungsdiagnostik bei Hüft- und Knieprothesen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die häufigsten Komplikationen der Endoprothetik sind die septische oder aseptische Prothesenlockerung. Die präoperative Differenzierung ist notwendig, da sehr unterschiedliche Behandlungskonzepte resultieren. Ziel der Studie war es, den klinischen Wert der F-18-FDG-PET zur Entzündungsdiagnostik bei Hüft- und Kniegelenksprothesen zu untersuchen.
Methoden
Bei 20 Patienten wurden F-18-FDG-PET-Untersuchungen und eine Mehrphasen-Skelettszintigraphie durchgeführt. Die Auswertung erfolgte visuell und semiquantitativ über den SUV-Wert. Die Befundbewertung der F-18-FDG-PET und der MPSz erfolgte über die kombinierte Information aus intraoperativem Befund, Histopathologie und mikrobiologischer Untersuchung.
Ergebnisse
Alle gelockerten Endoprothesen zeigten pathologische Befunde in der F-18-FDG-PET und der MPSz. Die Anreicherung in der F-18-FDG-PET korrelierte eher mit dem Ausmaß von aggressivem Granulationsgewebe, welches sich durch Polyäthylenabrieb gebildet hatte, als mit einer Prothesenentzündung. Ein Keimnachweis gelang nur bei wenigen Patienten.
Schlussfolgerungen
Die F-18-FDG-PET und die MPSz zeigen unterschiedliche pathophysiologische Aspekte bei gelockerten Endoprothesen. Während die MPSz besonders geeignet ist eine lockerungsbedingte Knochenstoffwechselsteigerung darzustellen, korreliert der F-18-FDG-PET-Befund eher mit dem dem Ausmaß von aggressivem Granulationsgewebe infolge Polyäthylenabriebs. Der mikrobiologische Keimnachweis gelingt nur in einer Minderzahl schmerzhafter Hüft- und Kniegelenksendoprothesen mit pathologischem F-18-FDG-PET-Befund.