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Adipositas: Gleiches Wundheilungsrisiko in der primären Knie- und Hüftendoprothetik?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Allgemein gilt die Adipositas als Risikofaktor für eine primäre Wundheilung nach chirurgischen Eingriffen. Eine prospektive Studie sollte klären, ob und wann das Übergewicht des Patienten in der elektiven Knie- im Vergleich zur Hüftendoprothetik eine Gefahr für die Wundheilung darstellt.
Methoden
Bei 550 Patienten, die in einem elektiven Eingriff primär mit einer Hüft- oder Knieprothese chirurgisch versorgt wurden, wurde die Wundheilung beurteilt. Es wurden 5 Gruppen unter Berücksichtigung des body-mass-index (BMI) gebildet. Zudem wurden zahlreiche Komorbiditäten erfaßt, um deren Einfluß auf den Wundheilungsverlauf zu berücksichtigen.
Ergebnisse
In der Gruppe der Normalgewichtigen (BMI <25) kam es in allen Fällen zu einer ungestörten Wundheilung. In den Patientengruppen mit leichter bis mäßiger Adipositas (BMI 25 - 35) wurden in gleicher Häufigkeit zu 7,38% zumeist leichte Wundheilungsstörungen beobachtet. In den Gruppen mit starker und extremer Adipositas (BMI >35) stieg die Häufigkeit und die Schwere von Wundheilungsstörungen auf mehr als das Doppelte an, bei der HTEP stärker als bei der KTEP. Vor allem Diabetes mellitus, Hypertonie mit begleitender Arteriosklerose und Langzeiteinnahme von Kortison verstärkten das Risiko von Wundheilungsstörungen.
Schlussfolgerungen
Starke Fettleibigkeit stellt in der elektiven Endoprothetik großer Gelenke ein Risiko für die Wundheilung dar, was in der Operationsplanung und Patientenaufklärung berücksichtigt werden muß. Das Risiko ist in der Hüft- größer als in der Knieendoprothetik. Komorbiditäten sollten zusätzlich Beachtuung finden.