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Korreliert das Fehlen eines Kopfkerns zu Therapiebeginn mit dem Auftreten einer AVN bei Patienten mit DDH?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Das Ziel der vorliegenden retrospektiven Beobachtung war die Analyse des Zusammenhangs zwischen dem Vorhandensein eines Kopfkerns und dem Auftreten einer AVN bei Säuglingen mit DDH (Typen 3a-4 nach Graf).
Methoden
Zwischen 1993 und 2000 wurde bei 50 Säuglingen durch eine Ultraschalluntersuchung eine DDH an 64 Hüften festgestellt. Das Kollektiv setzte sich aus folgenden Typen nach Graf zusammen: 66% Typ 3a, 19% Typ 3b und 15% Typ 4. Zur Therapie wurde eine Overheadextension über 15 Tage mit etappenweiser Abduktion der Hüften bis zu 60° vorgenommen. Im Anschluß wurde eine Arthrographie durchgeführt und bei zentrierten Verhältnissen ein Fettweißgips angelegt. Die Dauer der Gipsbehandlung lag bei etwa vier Wochen. Das Nachuntersuchungsintervall lag im mittel bei 45 Monaten. Zielparameter war das Vorliegen einer AVN in der nativradiologischen Bildgebung.
Ergebnisse
Bei etwa 75% der Hüften bestand in der ersten Ultraschalluntersuchung kein Kernschatten und in der ersten Röntgenuntersuchung kein Kopfkern. Eine konservative Therapie führte in 97% der Fälle zu einer zentrierten Hüfte. Ein Hüftgelenk wurde offen reponiert. Eine AVN wurde bei 4 Hüften nachgewiesen. Davon hatten 2 Hüften initial einen Kopfkern, 3 Hüften waren vom Typ 3a, eine Hüfte zeigte einen Typ 4 nach Graf. Die Korrelation zwischen dem Vorhandensein eines Kopfkerns und dem Auftreten einer AVN lag bei 0.149 (p=0.120).
Schlussfolgerungen
In dem vorgestellten Kollektiv konnte kein Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein eines Kopfkerns und dem Entstehen einer AVN bei Kindern mit DDH nachgewiesen werden.