Artikel
Fondaparinux hat keine osteokatabole Eigenschaften in-vitro
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
Hüftgelenksnahe Eingriffe werden hinsichtlich des Thromboembolierisikos zu den Hochrisikoeingriffen gerechnet, so dass eine perioperative medikamentöse Antikoagulation erforderlich ist. Dem gegenüber stehen die osteokatabolen Eigenschaften sämtlicher Heparine, die zu einer verzögerten Frakturheilung oder Osteointegration zementfreier Prothesen führen können. Wir haben Fondaparinux (FPX) hinsichtlich seiner Effekte auf humane Osteoblasten in-vitro mit Dalteparin (DAP) als klinisch etabliertem Heparin verglichen.
Methoden
FPX und DAP wurden primären Osteoblastenkulturen hinzugegeben. Neben dem therapeutischen Bereich von 0,2 IE/ml bzw. µg/ml wurden 10 und 100fach höhere Konzentrationen untersucht, da vorangehende Untersuchungen belegen, dass es zu einer Akkumulation von Heparinen in humanem Knochen kommt. Nach 20 Tagen wurde die Zelldichte und -aktivität bestimmt. Zusätzlich erfolgte eine immunhistologische Quantifizierung des synthetisierten Kollagen I.
Ergebnisse
Während im therapeutischen Konzentrationsbereich keine Hemmung der Zellproliferation, -aktivität oder Kollagensynthese nachweisbar ist, kommt es bei höheren Konzentrationen unter DAP zu einer Hemmung sowohl der Proliferation als auch der Kollagensynthese. Im Gegensatz dazu hat FPX über den gesamten untersuchten Konzentrationsbereich keine negativen Effekte auf humane Osteoblasten.
Schlussfolgerungen
FPX ist aus Sicht der Osteoneogenese DAP bei der Thromboembolieprophylaxe überlegen. Es hat in vitro keine osteokatabolen Eigenschaften und empfiehlt sich daher insbesondere für die Thromboembolieprophylaxe des osteoporotischen Patienten.