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68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten

19. bis 23.10.2004, Berlin

Der kombinierte Einsatz von direkten und indirekten Angiogeneseinhibitoren bei der Therapie solider Knochentumoren zeigt sich experimentell den jeweiligen Einzelsubstanzen überlegen

Meeting Abstract (DGOOC 2004)

  • presenting/speaker A. Sckell - Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg
  • F. Klenke - Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg
  • T. Merkle - Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg
  • A. Abdollahi - Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
  • P. Huber - Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
  • M. Gebhard - Abt. Exp. Chirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg
  • V. Ewerbeck - Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 19.-23.10.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dguO11-1459

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2004/04dgu0873.shtml

Veröffentlicht: 19. Oktober 2004

© 2004 Sckell et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung

Tumorwachstum ist Angiogenese-abhängig. Angiogenese ist ein multifaktorieller Prozess. Darauf basierend soll die Hypothese getestet werden, dass die Kombination eines direkten (Endostatin) mit einem indirekten (SU5416) Angiogeneseinhibitor wirksamer sein würde als die jeweilige Einzelsubstanz.

Methoden

Immundefizienten SCID Mäusen wurde jeweils ein Stückchen eines humanen Lungenkarzinoms (A549, ca. 1mm3) in eine spezielle Schädelfensterpräparation implantiert. Mit Hilfe der Intravitalmikroskopie wurden Angiogenese und Tumorwachstum an den Tagen 7, 14, 21 und 28 nach Implantation analysiert. Ab Tag 15 wurden täglich jeweils 5 Tieren folgende Substanzen s.c. injiziert: 0,75 mg Endostatin/kg KG (Endostatin), 100 mg SU5416/kg KG (SU5416), eine Kombination aus Endostatin und SU5416 (Endo-SU) sowie 0,1 ml PBS (Kontrolle).

Ergebnisse

In allen behandelten Tieren zeigte sich 28 Tage nach Implantation ein gegenüber der Kontrolle um ca. 50% reduziertes Tumorwachstum ohne statistische Signifikanzen zwischen den einzelnen Behandlungsgruppen. Die funktionelle Gefäßdichte (FGD), ein Maß für die stattgehabte Angiogenese, nahm durch die Behandlung mit Angiogeneseinhibitoren in allen Behandlungsgruppen gegenüber der Kontrolle am jeweiligen Untersuchungstag signifikant ab. Dieser Effekt war statistisch am stärksten bei Endo-SU nachweisbar.

Schlussfolgerungen

Die Kombination von direkten und indirekten Angiogeneseinhibitoren ist vermutlich durch die Hemmung unterschiedlicher Stoffwechselwege wirksamer als entsprechende Einzelsubstanzen. Dies sollte bei der Entwicklung zukünftiger anti-angiogener Therapieregime berücksichtigt werden.