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Der kombinierte Einsatz von direkten und indirekten Angiogeneseinhibitoren bei der Therapie solider Knochentumoren zeigt sich experimentell den jeweiligen Einzelsubstanzen überlegen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Tumorwachstum ist Angiogenese-abhängig. Angiogenese ist ein multifaktorieller Prozess. Darauf basierend soll die Hypothese getestet werden, dass die Kombination eines direkten (Endostatin) mit einem indirekten (SU5416) Angiogeneseinhibitor wirksamer sein würde als die jeweilige Einzelsubstanz.
Methoden
Immundefizienten SCID Mäusen wurde jeweils ein Stückchen eines humanen Lungenkarzinoms (A549, ca. 1mm3) in eine spezielle Schädelfensterpräparation implantiert. Mit Hilfe der Intravitalmikroskopie wurden Angiogenese und Tumorwachstum an den Tagen 7, 14, 21 und 28 nach Implantation analysiert. Ab Tag 15 wurden täglich jeweils 5 Tieren folgende Substanzen s.c. injiziert: 0,75 mg Endostatin/kg KG (Endostatin), 100 mg SU5416/kg KG (SU5416), eine Kombination aus Endostatin und SU5416 (Endo-SU) sowie 0,1 ml PBS (Kontrolle).
Ergebnisse
In allen behandelten Tieren zeigte sich 28 Tage nach Implantation ein gegenüber der Kontrolle um ca. 50% reduziertes Tumorwachstum ohne statistische Signifikanzen zwischen den einzelnen Behandlungsgruppen. Die funktionelle Gefäßdichte (FGD), ein Maß für die stattgehabte Angiogenese, nahm durch die Behandlung mit Angiogeneseinhibitoren in allen Behandlungsgruppen gegenüber der Kontrolle am jeweiligen Untersuchungstag signifikant ab. Dieser Effekt war statistisch am stärksten bei Endo-SU nachweisbar.
Schlussfolgerungen
Die Kombination von direkten und indirekten Angiogeneseinhibitoren ist vermutlich durch die Hemmung unterschiedlicher Stoffwechselwege wirksamer als entsprechende Einzelsubstanzen. Dies sollte bei der Entwicklung zukünftiger anti-angiogener Therapieregime berücksichtigt werden.