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Epiphyseolysis capitis femoris: Wachstumsverhalten des proximalen Femurendes nach operativer Therapie
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Bei der operativen Therapie der Epiphyseolysis capitis femoris (ECF) kommen in Abhängigkeit des Epiphysengleitwinkels unterschiedliche Methoden zur Anwendung. Welche Auswirkungen haben verschiedene Stabilisierungsverfahren (K-Drähte, Schrauben) auf das Wachstumsverhalten am proximalen Femur?
Methoden
Zwischen 1989 und 2001 wurden 48 Patienten mit einer Epiphysenlösung operativ behandelt (K-Draht-Spickung n=11, Zugschrauben n=19, Gleitschrauben n=2, Korrekturosteotomie nach Imhäuser/Weber n=16). Radiologisch wurden nach Wachstumsabschluss bei den mit K-Drähten (Gruppe 1) und mit Zugschrauben (Gruppe 2) versorgten Patienten die Artikulo-Trochantäre-Distanz (ATD) und die Centro-Trochantäre-Distanz (CTD) zur Charakterisierung des Wachstums bestimmt. Der Epiphysengleitwinkel lag in beiden Gruppen unter 30 Grad.
Ergebnisse
Die Werte für die ATD (n: 20 mm) lagen in Gruppe 1 zwischen 2 und 20 mm (im Durchschnitt 13,2 mm), in Gruppe 2 zwischen 12 und 27 mm (im Durchschnitt 18,7 mm). In Gruppe 1 wurden für die CTD (n:+/- 0 mm) Werte zwischen -20 und 0 mm bestimmt (im Durchschnitt -7 mm), während sich für Gruppe 2 Distanzen zwischen -10 bis 8 mm (im Durchschnitt -3,3 mm) ergaben.
Schlussfolgerungen
Das Wachstumsverhalten am proximalen Femurende bei der ECF wird bestimmt durch die Schwere der Erkrankung und die Art der operativen Stabilisierung. Die Versorgung der Epiphysenlösung mittels K-Drähten oder kurzgewindigen Gleitschrauben scheint die verbleibenden Wachstumsmöglichkeiten am wenigsten zu beeinflussen. Da Zugschrauben zu einer Schenkelhalsverkürzung führen können, sollten diese nicht generell verwendet werden.