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Objektivierung der Verankerung von Primärschraubringen in Defektsituationen bei HTEP-Revisionen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Primäre Schraubringe eignen sich auch als acetabuläre Implantate im Rahmen von Wechseloperationen in der Hüftendoprothetik. Die Eignung hängt vom Zustand des periacetabulären Knochens ab. Häufig wird erst intraoperativ die Auswahl des Pfannentyps nach subjektiver Einschätzung getroffen. Die Fragestellung dieser Studie war, inwieweit objektive Parameter zur Entscheidung eines Pfannentyps bei Wechselzuständen mit Defektsituationen Paprosky I+II herangezogen werden können.
Methoden
Im Rahmen einer komparativen klinischen Studie wurden 134 Pfannenwechsel auf das Schraubringsystem Typ München / SC (Aesculap) untersucht. Dabei wurden die Röntgenparameter Pfannenmigration sowie die Beurteilung von vorderem/hinterem Pfannenrand und der Zustand des inneren Beckenringes herangezogen. Statistische Vergleiche zwischen Knochenzustandsparametern, Pfannengröße und Migrationsparametern wurden per Varianzanalyse verglichen.
Ergebnisse
Die mittlere Standzeit lag bei 6,5 Jahren. Zusammenhänge zwischen Knochenparametern und Migration konnten nicht signifikant festgestellt werden. Die Verwendung von größeren Schraubringen korrelierte tendenziell mit größerer Migration.
Schlussfolgerungen
Objektive Kriterien zur sinnvollen Implantation einer Primärpfanne in Wechselsituationen lassen sich nur schwer aufstellen. Schlussfolgerungen aus Analysen von Wechselsituationen geben ebenfalls keine substantiellen Hinweise, die zur Feindifferenzierung der Paprovsky Typ II Hüften führen könnten. Zukünftig müssen biomechanische Simulationen die wesentlichen anatomischen Kriterien für die Verwendung von Primärimplantaten in Defektsituation aufzeigen.