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Metall-Metall vs. Metall-PE Grenzflächen und ihr Einfluss auf Komponentenlockerung in totaler Hüftarthroplastik
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Metall-Metall Grenzflächen wurden als Alternative zu Metall-PE eingeführt, um Abrieb und nachfolgende Komponentenlockerung zu vermindern. Die Studie dient der Überprüfung dieser Hypothese.
Methoden
Fall-Kontroll Studie basierend auf prospektiv erhobenen Registerdaten. Fälle:Primärprothesen mit 2.Generation M-M oder M-PE Grenzflächen und Revision wg. aseptischer Lockerung oder radiologisch diagnostizierter Lockerung. Kontrollen: Primärprothesen in situ ohne radiologische Lockerungszeichen. Matchingkriterien: Geschlecht, Alter, Diagnose, behandelnde Abteilung, OP Zeitraum, Prothesenstandzeit, Schafttyp, Pfannendesign. Berechnung von odds ratios mit 95% CI.
Ergebnisse
Die Datenbankabfrage resultierte in 505 Fällen und 1605 Kontrollen. M-M Grenzflächen waren in 16.2% der Fälle und 21.1% der Kontrollen vorhanden. Verglichen zu M-PE mit odds ratio =1 lag das Risiko für Komponentenlockerung bei M-M bei 0.44 (CI 0.156-1.242, p=0.121 n.s.), für alleinige Schaftlockerung bei 0.35 (CI 0.087-1.412, p=0.140, n.s.), für alleinige Pfannenlockerung bei 0.566 (CI 0.135-2.368, p=0.435, n.s.).
Schlussfolgerungen
Trotz konstant niedrigerer Lockerungsrisiken für M-M Grenzflächen sind die Unterschiede zu M-PE nicht signifikant. M-M Grenzflächen bieten sich an als vielversprechende Alternative zu M-PE, wobei die Langzeitrisiken bzgl. Metallionenkontamination noch weitgehend ungeklärt sind. Prospektiv randomisierte Studien sind nötig zum Beweis der schlussendlichen Überlegenheit der einen oder anderen Materialkombination.