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Medizinische und ökonomische Effizienz der Eigenblutspende vor Endoprothesenimplantation des Hüft- und Kniegelenkes
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Eigenblutspende vor Endoprothesenimplantationen am Hüft- oder Kniegelenk ist zum Standard geworden. Ihr medizinischer Nutzen und die ökonomische Effektivität sind allerdings umstritten.
Methoden
Es wurden retrospektiv die Daten von 994 Patienten analysiert, denen zwischen 01/2000 und 09/2002 eine Hüft- oder Knie-Totalendoprothese (TEP) implantiert worden war.
Ergebnisse
Insgesamt spendeten 612 Patienten (61,6%) Eigenblut. 50,2% der Patienten bekamen bei oder nach der Operation im Laufe des stationären Aufenthaltes Bluttransfusionen. Die Eigenblutspender erhielten häufiger Blutkonserven als die Nicht-Spender (55,2% vs. 41,9%). Im Mittel wurden bei oder nach Hüftoperationen 1,4 +/-1,7 und nach Knieoperationen 0,8 +/-1,1 Blutkonserven transfundiert. Bluttransfusionen wurden häufiger verabreicht, wenn zementierte Prothesen implantiert wurden, eine Allgemeinanästhesie durchgeführt worden war und bei Ptienten höheren Alters (>70 Jahre). Es wurden 57,8% der Eigenblutkonserven nicht benötigt, somit ergab sich ein Preis von 115,63 € pro retransfundierter autologer Blutkonserve.
Schlussfolgerungen
Die Eigenblutspende bewirkt neben der Fremdbluteinsparung vor allem einen Anstieg der Transfusionswahrscheinlichkeit. Da zudem ein Großteil der Konserven verworfen wurde war die Eigenblutspende nicht kosteneinsparend und sollte in der Zukunft kritischer indiziert werden.