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Prognostische Faktoren für gute Ergebnisse nach HTEP-Implantationen: unterschiedliche Einschätzung durch Operateure und Zuweiser
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Unterschiedliche Implantatkriterien, aber auch persönliche Faktoren, haben wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis einer HTEP-Implantation. Eine unterschiedliche Einschätzung der prognostischen Relevanz einzelner Faktoren zwischen zuweisenden Ärzten und Operateuren kann zu Problemen im Hinblick auf die adäquate Führung des Patienten, ggf. sogar zu einer Negierung der Operationsnotwendigkeit führen
Methoden
Im Rahmen einer europäischen Multicenter-Studie wurde an 24 Zentren in 12 Ländern die prognostischen Einschätzung verschiedener patientenspezifischer Faktoren auf das Operationsergebnis durch 304 Operateure und 314 zuweisende Ärzte evaluiert, die wir mit den eigenen lokalen Ergebnissen verglichen
Ergebnisse
Im lokalen Bereich erwarteten Zuweiser eine deutlich schlechtere Prognose als Operateure bei Patienten älter als 80 Jahre, Übergewicht und erheblichen Begleiterkrankungen. Hingegen waren Operateure bei starken Schmerzen und Hüftdysplasie skeptischer als die Zuweiser im Hinblick auf eine gute Prognose. Kniearthrose, schlechte Knochenqualität und vorausgegangene Hüftoperation wurde von beiden Gruppen überwiegend (>80%) als prognostisch ungünstig interpretiert; indifferente Einschätzungen zeigten sich für die Faktoren männliches Geschlecht, Alter unter 50 Jahre, Rheumatoide Arthritis, Hüftdysplasie und starke Schmerzen
Schlussfolgerungen
Offensichtlich bestehen erhebliche Diskrepanzen im Hinblick auf die Prognoseeinschätzung einzelner patientenbezogener Faktoren bei der HTEP-Implantation. Eine aktuelle Information beider Gruppen über derzeitige Kenntnisse der prognostischen Indikatoren scheint dringend notwendig