Artikel
Die systemische Verteilung von metallischem Abrieb: eine vergleichende in-vivo Untersuchung mit Titan- und Edelstahlpartikel
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
Der Einfluss der Abriebprodukte von Titan und Stahl auf die Mikrozirkulation des Skelettmuskels sollte überprüft und eine etwaige systemische Verteilung der implantierten Partikel quantitativ erfasst werden.
Methoden
Mittels intravitaler Fluoreszenz-mikroskopie wurden verschiedene in vivo mikrovaskuläre Parameter über einen Zeitraum von 14 Tagen quantifiziert. Folgende Gruppen mit je 6 Goldhamstern kamen zur Auswertung: (1) Titan (Ti)-Abrieb, (2) Stahl (St)-Abrieb, (3) Ti-Plättchen, (4) Stahl-Plättchen, (5) leere Kontrollgruppe. Die Implantatstelle, sowie Leber, Milz, Lunge, Herz und Nieren wurden entnommen. Teil der Organe wurde mittels spektrometrischer Verfahren (ICP-OES, AAS) analysiert. Die Elemente Titan, Chrom und Nickel wurden für jede Probe quantitativ ermittelt. Die andere Organhälfte und die Implantatstelle wurden histologisch aufgearbeitet.
Ergebnisse
Die Entzündungsreaktion fiel bei der St-Gruppe sehr heftig aus und führte zu einem Ödem innerhalb der ersten 8h. In der Ti-Gruppe zeigte sich der Anstieg transient mit Erholung nach 3d. In beiden untersuchten Abriebgruppen konnten wir eine meist signifikant erhöhte Konzentration der Elemente Titan, Chrom und Nickel in den Organen nachweisen, besonders hoch in der Milz.Der Chrom- und Nickelgehalt im Blut der St-Tiere war jedoch im Vergleich zu den Kontrolltieren zu allen Zeitpunkten erhöht,Chrom stets signifikant.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse zeigen, dass eine systemische Verteilung von Abriebpartikeln aus Ostensynthesematerial stattfinden kann. Der Nachweis der Abriebstoffe im Blut legt die Blutbahn als Transportweg nahe.