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Der Einfluss degradabler Magnesiumimplantate auf die Knorpelregeneration
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Bei degradablen Osteosynthesematerialien aus Magnesiumlegierungen besteht die Frage, ob freiwerdende Magnesiumionen das regenerierende Knorpelgewebe schädigen. Daher wurde das Knorpelregenerat (KR) oberhalb implantierter Magnesiumzylinder (MZ) mit dem Knorpelregenerat der nicht-implantierten kontralateralen Seite in New Zealand White Rabbits verglichen.
Methoden
Ein MZ (5mmx3mm) wurde 3mm subchondral in die rechte mediale Femurkondyle von 15 skelettal reifen NZW-Rabbits (4.0±0.39kg) implantiert. Die Gegenseite diente als Leerkontrolle. Die Tiere wurden postop. in 3 Zeitgruppen (2, 4, 6Wochen) eingeteilt. Die Implantationstiefe wurde auf postop. Röntgenaufnahmen gemessen. Nach Safranin-O, Toluidin-Blau und Kollagen-I-Färbungen wurden die Paraffinschnitte (4µm) von 2 geblindeten Untersuchern nach dem O'Driscoll-Score bewertet. Das Implantatrestvolumen wurde mittels µCT am HASYLAB bestimmt. Die Statistik erfolgte mittels Mann-Whitney-Test und Linearer Regression (p<0.05).
Ergebnisse
Das KR über den degradierenden MZ zeigte 4 Wochen postop. einen sig. (p=0.036) höheren O'Driscoll-Wert als die Kontrollseite. Nach 6 Wochen war kein sig. Unterschied im O'Driscoll-Score mehr nachweisbar. Die Implantationstiefe lag bei 3.54 ± 0.77mm und korrelierte nicht mit dem O'Driscoll-Score (R²=0.177, p=0.232). Die µCT-Messungen zeigten eine deutliche Degradation nach 4 Wochen.
Schlussfolgerungen
Die Studie zeigte keinen negativen Einfluss der degradierenden Magnesiumimplantate auf das regenerierende Knorpelgewebe. Die beschleunigte KR nach 4 Wochen wird durch eine temporär erhöhte Magnesiumzonenkonzentration erklärt.