gms | German Medical Science

68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten

19. bis 23.10.2004, Berlin

Die Herstellung eines organotypischen Knorpel-Haut-Gewebekonstruktes in vitro: Unterschiede zwischen der Anwendung ausdifferenzierter und undifferenzierter in vitro Gewebe

Meeting Abstract (DGU 2004)

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  • presenting/speaker C. Schmidt - Universität Leipzig, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Leipzig
  • M. Hähnel - Universität Leipzig, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Leipzig
  • M. Büchler - Universität Leipzig, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Leipzig
  • C. Josten - Universität Leipzig, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 19.-23.10.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dguN7-583

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2004/04dgu0690.shtml

Veröffentlicht: 19. Oktober 2004

© 2004 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung

Im Gegensatz zur Monokultur bedeuten organotypische Gewebekulturen die Herstellung von Architektur und Funktion eines Gewebes unter Kulturbedingungen. Eine Intention der Herstellung solcher Kulturen ist die Anwendung als Ersatz zerstörter Körpergewebe mit autologem Material, im Falle eines Knorpel-Haut-Transplantates beispielsweise als Ersatz zerstörten Ohrmuschelgewebes. Organotypische Knorpelkulturen spielen jedoch auch in vielen weiteren Anwendungen wie dem Ersatz zerstörter Gelenkknorpel. Für die Herstellung derartiger in-vitro-Gewebe sind verschiedene Ansätze möglich: In unseren Untersuchungen vergleichen wir die Formation einer organotypischen Knorpel-Epidermis-Kultur unter Anwendung verschieden differenzierter Ausgangsgewebe (Zellsuspension undifferenzierter Zellen bis zur mehrschichtig differenzierten Epidermis).

Methoden

Knorpelstücken werden als Langzeitkulturen aus in vitro-Chondrozyten und Polylactid-Netzen kultiviert und reifen nach Implantation in immundefiziente Mäuse aus. Diese Knorpelstücken werden nach Explantation aus der Maus in serumhaltigen (DMEM, Gibco) und serumfreien Medien (KGM, Clonetics) kultiviert und mit epidermalen Keratinozyten verschiedener Differenzierungsstadien in Form von Zellsuspensionen, Zellsuspensionen in Fibrinmatrix und mehrschichtig differenzierter in vitro-Epidermis besiedelt.

Ergebnisse

Die Besiedelung des in vitro-Knorpels mit einer Zellsuspension humaner epidermaler Keratinozyten bzw. einer Fibrinsuspension von Keratinozyten hat nicht zu einem Wachstum der Epithelzellen bzw. zur Ausbildung einer Epidermis auf der Knorpeloberfläche geführt.

Die Applikation von differenzierter in vitro-Epidermis erbrachte dagegen unter serumhaltigen Medienkonditionen eine stabile Adhäsion auf der Knorpeloberfläche, während unter serumfreien Medienkonditionen keine Adhäsion der Epithelien auf dem Knorpel erfolgte.

Schlussfolgerungen

Die vorgestellten Ergebnisse stellen einen weiteren Schritt zur Entwicklung eines organotypischen chondro-epidermalen Gewebekonstruktes dar, bei welchem mehrschichtig differenzierte Epithelien unter serumhaltigen Medienkonditionen eine Adhäsion auf in vitro-Knorpel zeigten. Der Einsatz undifferenzierter Keratinozyten auf ausdifferenzierter Knorpelmatrix hat hingegen zu keiner stabilen Adhäsion auf der Knorpeloberfläche geführt. Eine Adhäsionsverbesserung konnte auch durch eine Matrixbeschichtung der Knorpeloberfläche beispielsweise mit Kollagenen oder Fibronektin nicht verbessert werden.