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Schließen Hydrogelzylinder die Lücke zwischen Mosaikplastik und Hemiprothese bei Patienten mit chondralem Defekt?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
In einer retrospektiven Studie wurde überprüft, inwieweit implantierte Hydrogelzylinder zur Versorgung eines Knorpelulcus am medialen Femurkondylus geeignet sind.
Methoden
Bei 5 Pat. (Alter 42-59, m:w 2:3) mit ausgedehnten isolierten Knorpelschäden in der Hauptbelastungszone am medialen Femurkondylus (Outerbridge IV) wurden insgesamt 9 (10/15mm) Hydrogelzylinder (Fa. SaluMedica) implantiert. Die Ausgangssituation wurde mittels konventionellem Röntgen und MRT dokumentiert. Radiologische und klinische Nachuntersuchungen erfolgten 3, 6 und 12 Monate postoperativ. Die Belastungsfähigkeit in definierten alltäglichen Situationen wurde mittels einer Zufriedenheitsskala (Range 1-10) abgefragt.
Ergebnisse
Alle Pat. erreichten bei zeitgerechter Wundheilung ein vollständiges Bewegungsausmaß, entwickelten jedoch im Verlauf eine zunehmende Krepitation und bewegungsabhängige Schmerzen sowie einen zunehmenden Gelenkerguss. Die Beeinträchtigung in Alltagssituationen wurden im Mittel um 1,5 Skaleneinheiten schlechter bewertet als vor dem Eingriff. Ehemals gewohnte Freizeitaktivitäten konnten auch nach der Implantation nicht wieder ausgeführt werden. Kein Pat. würde den Eingriff noch einmal durchführen lassen. Korrelierend zeigten MRT-Untersuchungen im Verlauf zunehmende Knochenmarködeme (5/5), Flüssigkeitssäume zwischen Implantat und Lager (3/5) und zentrale Nekrosezonen unterhalb des Lagers (2/5). Im Röntgen waren Höhenminderung des Implantats nicht nachweisbar.
Schlussfolgerungen
Die Hydrogelimplantation in ihrem gegenwärtigen Outfit ist zur Versorgung eines ausgedehnten Knorpelulcus am medialen Femurkondylus nicht geeignet.