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Einzeitige oder zweizeitige bilaterale endoprothetische Versorgung des Kniegelenkes? Ein Vergleich von Literaturdaten mit eigenen Ergebnissen.
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Die Meinungen über Vor-und Nachteile einer einzeitigen oder zweizeitigen bilateralen endoprothetischen Versorgung der Kniegelenke sind unterschiedlich. Die Ergebnisse in der Literatur werden unterschiedlich bewertet, die klinische Praxis ist daher sehr verschieden.
Methoden
Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde von 1997 - 2001 bei 70 Patienten eine zweizeitige endoprothetische Versorgung beider Kniegelenke durchgeführt. Neben klinischen Daten wurden weiterhin anamnestische Daten bezüglich relevanter Vorerkrankungen sowie peri- und postoperative Parameter und Komlikationen bis 03/2002 erfaßt. Die Beurteilung der klinischen Daten erfolgte nach dem AKS-Score sowie dem HSS-Score. Die eigenen Ergebnisse wurden mit Literatutdaten verglichen.
Ergebnisse
Postoperativ konnte nach einer Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten eine deutliche Verbesserung in beiden Scores erzielt werden.
Im Literaturvergleich lassen sich bezüglich des funktionellen Ergebnisses nach zweizeitigem Vorgehen beim eigenen Patientengut und einzeitigen Vorgehen keine statistisch signifikanten Unterschiede feststellen. Dies gilt ebenso für den intra- und perioperativen Blutverlust. Jedoch konnte in der Literatur bei einzeitigem Vorgehen neben einer höheren Transfusionsrate auch ein Trend zu höheren Komplikations- und Mortalitätsraten gefunden werden.
Schlussfolgerungen
Bei gleichem funkktionellen Ergebnis muß mit einer höheren Komplikationsrate gerechnet werden. Somit bleibt die Indikation zum einzeitigen bilateralen Kniegelenkseratz eine Einzelfallentscheidung, die anhand der individuellen Situation des Patienten getroffen werden sollte.