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Vergleich der Iso-C3D-Navigation mit 2D-C-Arm basierten und CT-basierten Navigationstechniken am Becken: Definition von Indikationen bei Tumoren, nach Trauma und bei degenerativen Veränderungen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Hintergrund
Navigationssysteme haben sich bewährt. Ihre kontinuierliche Entwicklung gestattet komplexe Anwendungen am Becken. Wichtigste Voraussetzung für gute Ergebnisse ist die richtige Wahl des Verfahrens.
Ziel dieser Studie ist die Definition von Kriterien für verschiedene Navigationstechnologien am Becken: 2D-C-Arm Navigation, CT-basierte Navigation und Iso-C3D-Navigation in der Tumorchirurgie, bei instabilen Beckenring- und Acetabulumfrakturen sowie degenerativen Erkrankungen.
Methoden
Alle drei Navigationstechnologien wurden für fünf Schraubenpositionierungen am Becken vorklinisch evaluiert. Umfassende Erfahrungen wurden mit der 2D-C-Arm basierten Navigation und der CT-basierten Navigation gesammelt. Die Iso-C3D-basierte Navigation am Beckenring wird aktuell noch etabliert.
Mit der 2D-C-Arm basierten Navigation wurden 38 Schrauben platziert, 22 SI-Schrauben bei Instabilität, drei vordere Pfeiler- und fünf supraacetabuläre Schrauben. Bei SI-Arthrose wurden acht Schrauben zur probatorischen Arthrodese platziert.
Mit der CT-basierten Navigation wurden zwei SI-Schrauben bei Arthrose, eine supraacetabuläre Schraube sowie zwei Tumorresektionen durchgeführt. Referenzierte Meisel wurden für die Navigation der Resektionsgrenze in der SI-Region bzw. am Os sakrum verwendet.
Die Iso-C3D-basierte Navigation wurde für zehn intraoperative Repositions- und Osteotomiekontrollen sowie zwei SI-Schrauben angewendet.
Ergebnisse
Es wurden 37/38 Schrauben mit der 2D-C-Arm basierten Navigation korrekt platziert. Vier tangierten die Kortikalis ohne zu perforieren, eine SI- Schraube durchbrach die Kortikalis ohne klinische Relevanz.
Alle drei CT-basiert navigierten Schrauben lagen korrekt. Alle navigierten Resektionsschnitte zur Tumorresektion wurden exakt umgesetzt.
In allen zehn intraoperative Repositions- und Osteotomiekontrollen mit dem Iso-C3D fand sich eine ausreichend gute Bildqualität. Die SI- Schrauben wurden korrekt platziert. Zwei Scans mussten wiederholt werden.
Schlussfolgerungen
Die präklinisch entwickelte Definition von Indikationen für verschiedene Navigationstechnologien am Becken wurde erfolgreich angewendet und optimiert.
Die Hauptindikation für 2D-C-Arm basierte Navigation findet sich für standardisierte Schraubenpositionierungen. Der Vorteil des Verfahrens liegt in der sicheren und wenig Zeit-aufwendigen Anwendung mir der geringsten Strahlenbelastung. Kontraindikationen sind untypische anatomische Gegebenheiten sowie adipösen Patienten.
Die CT-basierte Navigation gestattet bei erhöhtem Zeitaufwand eine präzise präoperativ geplante Tumorresektion trotz komplizierter anatomischer Verhältnisse.
Die Iso-C3D-basierte Navigation ist auch bei adipösen Patienten sicher anzuwenden. Kontraindikationen ergeben sich aus dem limitierten 3D-Datenkubus sowie mechanischen Gegebenheiten. Wichtige Indikationen sind Osteotomien, ungewöhnliche anatomische Verhältnissen und intraoperative Verlaufskontrollen.