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Zwei neue einfache Verfahren zur intraoperativen Ermittlung der Segmentstabilität an der Lendenwirbelsäule
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Bislang gab es keine praktikable Methode, die Elastizität/Steifigkeit eines Junghanns'schen Bewegungssegmentes (FSU) intraoperativ standardisiert zu messen. Diese Daten können aber wegweisend für Entscheidungen zur zusätzlichen Stabilisierung dekomprimierter oder nukleotomierter FSUs sein. Eine nicht primär radiologische in-vivo Definition des Begriffes der Instabilität scheint darüberhinaus dringend erforderlich.
Methoden
Ein neu konstruiertes Handmeßgerät wurde bei 80 LWS-Patienten aus 4 verschiedenen Diagnosegruppen intraoperativ zur interspinösen Kraft/Weg-Aufzeichnung an einem zu anderem Zweck entwickelten Distraktionsgerät (Novo) mit Moment/Weg- Skalierung validiert.
Ergebnisse
Beide Geräte lieferten vergleichbare Ergebnisse mit charakteristischen Kennzeichen stark und weniger degenerierter FSUs. Der Vergleich mit aufwändigen Leichenmessungen zeigte, daß die Aufnahme von Hysteresekurven keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn liefert. Der Einfluß limitierter Dekompression auf die Stabilität der FSUs in Flexionsrichtung war marginal. Eine Korrelation mit Funktionsaufnahmen war nicht zu verzeichnen.
Schlussfolgerungen
Erstmals stehen jetzt vergleichbare Normwerte zur Ermittelung der Segmentstabilität symptomatischer FSUs unter Berücksichtigung ihrer röntgenologischen Charakteristika zur Verfügung. Trotz der vereinfachten Meßeinrichtung könnten Indikationen zur Stabilisierung in Zukunft genauer festgelegt und multizentrische Studien erleichtert werden.