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Totalendoprothetischer Bandscheibenersatz: Minimierung gefässbedingter Komplikationen durch individualisierte Zugangplanung
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Der endoprothetische Bandscheibenersatz bei degenerativen Erkrankungen der LWS erfreut sich zunehmender Popularität. Trotz akzeptabler klinischer Ergebnisse ist die ventrale, mittelllinienorientierte Zugangschirurgie durch ein hohes Komplikationspotential geprägt. Vaskuläre Komplikationen durch Manipulation der prävertebralen Gefässe stellen das Hauptproblem dar.
Methoden
In einer prospektiven Studie wurde der operative Eingriff nach einer individualisierten Zugangsplanung durchgeführt. Diese beinhaltete die systematische Erfassung der Gefäßtopografie mittels farbkodierter 3-D-CT Angiografie sowie anderer zugangsbeeinflussender Faktoren (Alter,Geschlecht, abdominelle Voroperationen, Gefäßstatus retroperitoneal). Die intra - und perioperativen Komplikationen wurden erfasst und mit Literaturdaten sowie eine eigenen Serie von Fusionspatienten verglichen.
Ergebnisse
Bei 103 Patienten erfolgte die Implantation einer Bandscheiben - Endoprothese (Prodisc) über einen individualisierten minimal-invasiven ventralen Zugang. Die perioperative Gesamtkomplikationsrate lag mit 4,9 % (5/103) signifikant niedriger als bei einer Vergleichsgruppe von 134 Patienten welche vor Einführung der künstlichen Bandscheibentechnologie einer Fusionsoperation ohne individuelle Zugangplanung unterzogen worden waren ( 29,1 % (39/134) Komplikationen ). Die Rate der Gefäßkomplikationen konnte auf 0.5 % gesenkt werden und lag damit deutlich unter vergleichbaren international publizierten Werten ( 2.8 - 15.6 %).
Schlussfolgerungen
Eine individuelle präoperative Planung vermindert das perioperative zugangsspezifische Komplikationsrisiko beim minimal - invasiven endoprothetischen Bandscheibenersatz der Lendenwirbelsäule