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Vertebroplastie versus Kyphoplastie : 1 Jahres Ergebnisse einer prospektiven Studie
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Inzidenz von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen nimmt kontinuierlich zu. Erhebliche, medikamentös nicht beherrschbare Schmerzen und lange Immobilisation der Patienten führt zu einer Zunahme der Hospitalisation und Zunahme der Morbidität. Die Kyphoplastie und die Vertebroplastie sind zwei minimal invasive Verfahren für die Stabilisierung von osteoporotischen und osteolytischen Wirbelkörperfrakturen. Ziel dieser Studie war es, in Hinsicht auf die Schmerzreduktion sowie der Wirbelkörperhöhe im Verlauf über ein Jahr, prospektiv beide Operationsverfahren zu untersuchen.
Methoden
In dieser prospektiven Studie wurden bei 22 Patienten mit osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen und bei 8 Patienten bei Plasmozytom-assozierten Wirbelkörperfrakturen eine Stabilisierung mit Ballon-Kyphoplastie oder Vertebroplastie durchgeführt. 16 Patienten mit insgesamt 23 Wirbelkörperfrakturen wurden mittels Kyphoplastie, 14 Patienten mit insgesamt 22 Wirbelkörperfraktuern wurden mittels Vertebroplastie behandelt. CT und MRT-Diagnostik wurden präinterventionell angefertigt. Prä- und postinterventionell erfolgte die prospektive Dokumentation und Erhebung der klinischen Parameter (Karnofsky- und Schmerzintensitäts-Index). Prä- und postoperativ wurde mittels konventioneller Aufnahmetechnik sowie nach 3 und 12 Monaten die Wirbelkörperhöhe und die Endplattenwinkel bestimmt.
Ergebnisse
Postoperativ kam es zu einer signifikanten Reduktion der Schmerzen (Karnofsky-Index von 34 auf 76 % für die Kyphoplastie und 39 auf 73% für die Vertebroplstie). Es konnte zwischen beiden Verfahren kein signifikanter Unterschied für den Karnofsky- und Schmerzintensitäts-Index gefunden werden. Eine Wirbelkörperaufrichtung gelang bei 8 Frakturen mit Kyphoplastie und bei 4 Frakturen mit Vertebroplastie (p<0.05). In insgesamt 13 Frakturregionen wurde eine klinisch inapparente Zementleckage (6 Kyphoplastie, 7 Vertebroplastie) beobachtet. Im Verlauf waren beide Operationsverfahren in der Lage die postoperativ erreichte Wirbelkörperhöhe zu stabilisieren. 7 Anschlussfrakturen traten bei Vertebroplastie, 8 Anschlussfrakturen traten bei Kyphoplastie auf.
Schlussfolgerungen
Kyphoplastie und Vertebroplastie sind gleichwertige und effektive minimal invasive Verfahren zur Stabilisierung von pathologischen Wirbelkörperfrakturen. Obwohl die Kyphoplastie eine bessere Aufrichtung der Wirbelkörper als die Vertebroplastie erlaubt, scheint dies in dieser kleinen Patientengruppe keinen Einfluss auf den Gesamterfolg beider Verfahren zu haben.