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Kernspintomografische Messung der Derotationswirkung des Korsetts bei Skoliose
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die durch das Korsett erreichbare Rotationskorrektur bei Skoliose wird unterschiedlich beurteilt. In einer Machbarkeitsstudie wurde die kernspintomografische Erfassung der Korsettwirkung auf die Rotationsdeformität bei Skoliose untersucht.
Methoden
Bei 33 mit einem Chêneau-Korsett versorgten Skoliose-Patienten mit lumbalen Krümmungskurven wurden die transversalen Datensätze der MR-Ganzwirbelsäulenaufnahmen ausgewertet. Mit dem Programm SkolioVid wurde auf den transversalen MR-Schnitten jeweils in Höhe des lumbalen Apex die Veränderung der Rotationsstellung des Dornfortsatzes ohne und mit Korsett in Bezug zur in der Transversalebene bestimmten Beckenausrichtung ermittelt. Diese relative Veränderung gibt ein Maß für die Rotationskorrektur an; die tatsächliche apikale Rotation der Deformität kann auf diese Weise nicht bestimmt werden.
Ergebnisse
Bei 23 Patienten war der Dornfortsatzverlauf auf den transversalen MR-Schnitten ohne und mit Korsett messbar. Bei den Reproduzierbarkeitsmessungen betrugen die mittlere intraindividuelle Differenz -0,50° ± 1,58 und die mittlere interindividuelle Differenz -1,0° ± 1,3. Die Rotationskorrektur mit Korsett betrug im Mittel 1,3° ± 1,7. Dies war im Wilcoxon-Vorzeichen-Rangsummen-Test ein signifikantes Ergebnis.
Schlussfolgerungen
Die Korsettwirkung auf die Rotationsdeformität bei Skoliose kann mittels kernspintomografischer Technik und damit ohne Strahlenbelastung erfasst werden. In dem hier untersuchten Kollektiv war die Rotationskorrektur so gering, dass der Wert in der Größenordnung des Messfehlers lag.