Artikel
Frühergebnisse nach Versorgung von Radiusgelenkfrakturen mit einer neuen dorsalen winkelstabilen Radiusplatte
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
90% aller distalen Radiusfrakturen sind Extensionsfrakturen. Die Schwierigkeiten des dorsalen Zugangs sowie das zusätzliche Operationstrauma mit Strecksehnenirritationen und Abmeißelung des Tuberculum Listeri haben im Rahmen einer differenzierten Therapie zu einer Trendwende hin zur volaren winkelstabilen Plattenosteosyntese geführt. Biomechanisch bietet jedoch eine dorsal angelegte Platte zweifelsfrei erhebliche Vorteile. Aus diesem Zwiespalt heraus möchten wir eine neu entwickelte dorsale winkelstabile Radiusplattenosteosynthese vorstellen. Dabei differieren sowohl das Plattendesign als auch der Zugangsweg erheblich vom bisherigen Material und Vorgehen.
Methoden
Seit Oktober 2003 versorgen wir im Rahmen der differenzierten Therapieauswahl dorsal abgekippte Radiusgelenkfrakturen mit der neuartigen winkelstabilen dorsalen Radiusplatte. Der Zugangsweg ist einfach, das Tuberculum Listeri mit der herumlaufenden Extensor pollicis longus Sehne bleibt vollständig in seiner Kontinuität erhalten. Die Gelenkfläche sowie die dorsalen Fragmente können direkt reponiert und durch die dorsale Plattenanlage direkt und sicher fixiert werden. Die Gelenkfläche wird durch 5 winkelstabil eingebrachte 2mm Schrauben im Sinne einer galerieartigen Abstützung sicher gehalten. Dabei werden auch kleinere Fragmente bzw. das typische dorso-ulnare Kantenfragment sicher erfaßt und fixiert.
Ergebnisse
Bei den ersten 20 so versorgten Frakturen, wobei es sich durchweg um Mehrfragmentfrakturen mit Gelenkbeteiligung handelte, zeigten die postoperativ durchgeführte CT-Kontrollen die anatomisch korrekt wiederhergestellten Gelenkflächen sowie die sichere Schraubenfixation der gelenkbildenden Fragmente.
Die Nachbehandlung aller Patienten erfolgte frühfunktionell, wobei ab dem 3.postoperativen Tag Bewegungsübungen im Rahmen der Ergotherapie durchgeführt wurden. Im Rahmen der Nachuntersuchungen aller Patiente nach 4, 8 und 12 Wochen zeigte sich in keinem Fall ein sekundärer Repositionsverlust. Vorgestellt werden die funktionellen Ergebnisse sowie die subjektive Patientenzufriedenheit im Rahmen des DASH - Scores.
Schlussfolgerungen
Die neue dorsale winkelstabile Plattenosteosynthese ermöglicht eine einfache und sichere Versorgung dorsal abgekippter Radiusgelenkfrakturen, wobei das zusätzliche Operationstrauma im Vergleich zum bisherigen Vorgehen deutlich geringer ist.