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Primäre Paresen des N. radialis nach Oberarmfrakturen sind nach Versorgung mit dem UHN (Unaufgebohrter Humerusnagel) nahezu komplett rückläufig
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
(a) Ist eine primäre Parese des N. radialis nach Humerusfraktur rückläufig und (b) ist eine Darstellung des N. radialis bei einer primären Parese notwendig?
Methoden
Im Zeitraum von November 2000 bis März 2003 wurden in der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn 38 Patienten wegen einer Oberarmschaftfraktur mit einem unaufgebohrten Humerusnagel (UHN) operativ versorgt. Primär wiesen 15 Patienten eine Radialisparese auf. Die Implantation des UHN erfolgte in allen Fällen über einen antegraden Zugang.
Im Rahmen einer retrospektiven Studie konnten 24 Patienten nach einer durchschnittlichen Follow-up Zeit von 25 Monaten klinisch und nativ-radiologisch nachuntersucht werden. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe des Constant-Scores bewertet.
Ergebnisse
In 13 Fällen kam es zu einer Remission der motorischen und sensiblen Ausfälle des N. radialis. Eine iatrogene Radialisschädigung trat nicht auf. Es fand sich postoperativ keine Bewegungseinschränkung des Schultergelenkes. Die Zufriedenheit der Patienten war in der weit überwiegenden Zahl der Fälle gut bis sehr gut.
Schlussfolgerungen
Die Darstellung des N. radialis bei einer primären Radialisparese ist aufgrund der hohen Remissionsraten nicht notwendig. Die Versorgung von Humerusschaftfrakturen mittels UHN stellt eine sichere Methode dar.