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Genauigkeit von Röntgenbildern in der Diagnose, Lokalisation und Grössenbestimmmung periacetabulärer Osteolysen nach Hüftgelenksersatz - eine Cadaverstudie
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Mittels Cadaver-Osteolysen-Modell wurde die Genauigkeit von Röntgenbildern für die Diagnose, Lokalisation und Grössenbestimmung von Beckenosteolysen nach Hüftgelenksersatz untersucht.
Methodik
Je 8 Leichenhüften wurden mit zementfreien Hüftprothesen versorgt und eine Röntgenbilderserie in vier Ebenen (Beckenübersicht, Hüfte ap und axial und Foramen Obturatum Aufnahme) angefertigt. Danach wurden die Pfannen explantiert, 2 Knochendefekte in definierten Lokalisationen (Ileum, Ischium, Pubis, hinterer Pfannenrand) gesetzt und deren Volumen bestimmt. Nach Pfannenreimplantation wurde eine zweite Röntgenbilderserie angefertigt. Jeder Defekt wurde insgesamt noch 2 mal vergrössert und geröntgt. Ein unabhängiger Untersucher beurteilte 128 Röntgenbilder hinsichtlich Osteolysen, deren Lokalisation und 2 dimensionaler Grösse. Die Ergebnisse wurden mit dem Cadaversitus verglichen.
Ergebnis
Insgesamt betrug die Sensitivität des Untersuchers, eine Osteolyse radiologisch zu identifizieren 41,5%, die Specifität war 93%. Die Identifikationsrate hing von der Defektlokalisation und -grösse ab. Die Sensitivität reichte von 72% für Defekte im Ilium bis hin zu 15% im Ischium und hinterem Pfannenrand. Knochendefekte grösser als 10 cm3 wurden signifikant besser identifiziert (p<0,001). Die Identifikationsrate erhöhte sich auf 73,6%, wenn alle Bildebenen derselben Osteolyse zusammen untersucht wurden.
Schlussfolgerung
In der Osteolysediagnostik weisen Roentgenbilder eine hohe Specifität aber niedrige Sensivität auf, weiterhin wird das Volumen des Knochendefektes unterschätzt.