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Komplikationen nach Hüftgelenkstotalendoprothetik: eine retrospektive Studie zur Evaluation von Risikofaktoren für Luxationen
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Ziel
Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Evaluation von Risikofaktoren für Luxationen von Hüftgelenkstotalendoprothesen.
Methodik
In einer retrospektiven Studie untersuchten wir 11 Patienten, die in unserer Klinik wegen Luxation nach Hüft-TEP behandelt wurden. Ausgewertet wurden die Implantationswinkel der Pfannen, die Stellung des Schaftes, die Beinlänge, die Luxationsmechanismen, der zeitliche Abstand zur Primärimplantation bzw. Revisionsoperation, die Anzahl der Luxationsereignisse und das Vorliegen von Erkrankungen, die mit einem muskulären oder koordinativen Defizit einher gehen.
Ergebnisse
Bei 5 Patienten kam es zu mehrfachen Luxationen. Nur bei 4 Patienten lag der Inklinationswinkel außerhalb des empfohlenen Bereichs. Die Luxationsmechanismen waren immer Bagatellbewegungen, in keinem Fall lag ein Trauma vor. Es konnte ein deutlicher Einfluß von muskulären/ligamentären Dysbalancen gezeigt werden (Parkinson, Tetraspastik, Glutealinsuffizienz). In zwei Fällen war eine Schaftfissur mit Einsinken des Schaftes die Luxationsursache. In keinem Fall wurde eine Pfannenlockerung gefunden. 5 Patienten wurden operativ versorgt (1x Pfannenwechsel, 2x Implantation Dysplasieinlay/ Kopfwechsel, 2x Schaftrevision), die anderen Patienten wurden mit einer Newport-Orthese versorgt.
Schlußfolgerung
Bei der Implantation sollte neben der korrekten mechanischen Orientierung der muskulären und ligmentären Situation Rechnung getragen werden. Ggf. muß ein Kapsel/Sehnen-Release vorgenommen werden, bei insuffizienter Bandführung sollte eine Schnappfanne verwendet werden.