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Kohlenmonoxidbelastungen bei Verwendung eines Cell Savers in der Hüftendoprothetik
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
Durch Elektrokoagulation entstehen intraoperativ zahlreiche gasförmige Nebenprodukte, so auch das toxische Kohlenmonoxid (CO), das im Blut mit hoher Affinität gebunden wird. Durch das verbreitete Absaugen des Rauches in das Cell Saver System gelangt Methämoglobin (CO-Hb) in die Patientenblutbahn. Wie hoch ist diese Belastung für den Patienten?
Methoden
CO-Hb wurde an 15 Nichtrauchern mit hüftendoprothetischen Eingriffen gemessen (präoperativ, im Cell Saver Blut, postoperativ vor, unmittelbar und 6 Stunden nach Retransfusion). Die Kontrollgruppe bestand aus 4 Patienten ohne Retransfusion, bei 2 Rauchern wurde ebenfalls gemessen. Erfasst wurden auch Operationsdauer, Blutverlust, Retransfusionsvolumen und eventuelle Symptome einer CO-Intoxikation.
Ergebnisse
Durchschnittliche Operationsdauer 158 Minuten mit Verlust von 377 ml Blut. Es zeigte sich klinisch keine Intoxikation. Von durchschnittlich 1,6% CO-Hb stieg der Wert auf 1,7% postoperativ und nach 6 Stunden auf ein Maximum von 1,9% an (Kontrollgruppe 1,6%, 1,7%, 1,7%).Damit besteht in der Retransfusionsgruppe eine signifikante (p=0.041) Zunahme. Bei Rauchern jedoch sank der Wert. Im Cell Saver Blut fand sich im Schnitt 2,8% CO-Hb, maximal 5,8%.
Schlussfolgerungen
Eine signifikante Steigerung des CO-Hb beim Patienten findet statt, doch nicht unmittelbar nach Retransfusion, sondern vermutlich als Folge endogenen Anfalls durch Zerfallprodukte im Cell Saver Blut. Eine klinische Relevanz besteht zunächst nicht. Die Verbesserung der CO-Hb Werte bei Rauchern nach der Operation ist möglicherweise Folge der Abstinenz.