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Zur Winkelmessung des Intermetatarsalwinkels zwischen Metatarsale I und II in der Hallux valgus Korrektur
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
In der Hallux valgus Korrektur spielt die Beurteilung des Intermetatarsalwinkels I/II eine wichtige Rolle. Uns interessierte die Tauglichkeit üblicher Messverfahren prä- und postoperativ.
Methodik
Von 2 erfahrenen Fusschirurgen wurden 4 Messverfahren nach Hardy (1951), Mitchell (1958), Nestor (1990) und Venning (1951) herangezogen. Bestimmt wurde die interpersonelle Messabweichung des IM I/II Winkels bei 75 prä- und postoperativen Röntgenaufnahmen des Fusses d.p. im Stand, wobei je 25 Patienten mit einer distalen, obliquen und proximalen Metatarsale I - Korrektur behandelt worden waren.
Ergebnis
Präoperativ war die Messmethode nach Hardy die genaueste, die Abweichung lag durchschnittlich bei 1,73°. Postoperativ war die Mitchell - Technik mit 1,86° am präzisesten, die Hardy -Methode am ungenauesten. Insgesamt bestand eine durchschnittliche Abweichung von 1,89° (1,73° - 2,3°). Bei 78 aller Messungen (13%) bestand eine Messwertübereinstimmung. 40mal (7%) wurde präoperativ trotz Pathologie ein normaler IM-Winkel bestimmt. 46mal (8%) fand sich eine Messabweichung von 5° bis 10°, davon 2/3 postoperativ.
Schlussfolgerung
Insgesamt zeigen die Messmethoden mit einer Abweichung von maximal 2,5° eine hohe Präzision. Prä- und postoperativ wenig brauchbar ist die Technik nach Venning, die nach Hardy ist postoperativ ungeeignet. Messabweichungen von 5° - 10° bei 8% und die präoperative Bestimmung eines Normalwertes bei 7% der Messungen lassen allerdings den Schluß zu, die Wahl des Therapieverfahrens nach klinischen und nicht nach radiologischen Kriterien vorzunehmen.