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Ätiologie und Diagnostik von Bandläsionen der proximalen Handwurzelreihe
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
Scapholunäre oder lunotriquetrale Bandläsionen führen unbehandelt zur Instabilität und damit zum Gelenkverschleiß.
Methoden
Wir untersuchten in einer retrospektiven Studie wie hoch der Anteil der verspätet diagnostizierten Läsionen ist, welche Ursachen zur Läsion führen und welche Untersuchungen zuverlässig zur Diagnose führen.
Ergebnisse
1998-2002 konnten 79 diagnostizierte Bandläsionen eruiert werden, davon betrafen 86% das SL- und 14% das LT- Band. Ursächlich für die Läsion war in 51% eine reine Handgelenksdistorsion, in 24% eine Fraktur von Kahnbein oder Radius, in 3% eine Luxation, 22% waren ohne Traumaanamnese. Wir fanden lediglich 5% frische Verletzungen, die übrigen Fälle zeigten einen Median vom Beschwerdebeginn bis zur Diagnose von 210 Tagen. Bei den veralteten Läsionen wurde diese in 21% isoliert festgestellt, in 39% wurde begleitend eine Diskusläsion, in 4% eine Ruptur der palmaren Bänder diagnostiziert. In 47% der Fälle bestand bereits eine Radiocarpalarthrose. Vor Arthroskopie zeigte sich in 45% der Fälle ein klinischer Hinweise auf die Bandverletzung, radiologisch ergab sich in 42% ein Hinweis. MR-graphisch zeigte sich lediglich in 18% ein richtig-positiver Befund. Arthrographisch ergab sich in 60% der Fälle ein richtig-positiver Befund, in 40% ein falsch-negativer.
Schlussfolgerungen
Es zeigt sich, daß die überwiegende Zahl der SL- oder LT-Bandverletzungen verspätet diagnostiziert werden und ein beträchtlicher Anteil bereits an arthrotischen Veränderungen leidet. Die diagnostischen Mittel sind oft nicht in der Lage, die Läsion zu verifizieren.