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Therapie von Verbrennungen in Notstansgebieten am Beispiel Kirgísien.
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Es wird über zwei einwöchige humanitäre Aufenthalte im Herbst 2002 und Frühling 2003 im Brandverletztenzentrum des vierten Hospitals in Bischkek, der Haupstadt Kirgiesiens,berichtet.Vorrausgegangen war eine Anfrage des Deutschen Roten Kreuzes mit der Bitte um Hilfe bei der Versorgung schwerbrandverletzter Kinder. Die Autoren beschlossen aufgrund der eingeschränkten Transportfähigkeit,der Sprachbarriere,der Trennung von den Eltern und den finanziellen Nöten die Kinder nicht in Deutschland zu therapieren,sondern selbst dort hin zu fliegen,um vor Ort Hilfe zu leisten.Kirgisien ist eine ehemalige Teilrepublik der Sowjetunion und seit 1991 unabhängig.Das Land befindet sich seitdem im Umbau,was sich auch im Gesundheitssystem bemerkbar macht.Wir fanden vor allem in der Behandlung Brandverletzter eine eklatante Unterversorgung vor.Von uns wurden 26 Patienten,davon 18 Kinder operativ versorgt.Neben dieser Hilfe erfolgte ein ausführlicher Wissens und Erfahrungsaustausch mit den dortigen Ärzten.Akute Verbrennungen, hochgradige Kontrakturen und Keloide in erheblichem Ausmaß führten zu 12 Spalthauttransplantationen,sechs Kontrakturversorgungen,sechs Z-Plastiken sowie Leisten und Mufflappenplastiken.Die operative Versorgung war jedoch unter widrigen Umständen nur eingeschräkt möglich.Es fehlten Operationsinstrumente,Operationsmaterial sowie einfache verbandsstoffe,so das oft improvisiert werden musste.Patienten müssen Medikamente selbst besorgen,die Pflege obliegt den Angehörigen,es existiert keine ausreichende Nachsorge oder Rehabilitation.Wir konnten erleben wie unter diesem Mangel die Versorgung Brandverletzter gewährleitet ist,wenn auch unter Umständen,die bei uns nicht vorstellbar sind.Trotz der Einfachheit der medizinischen Versorgung erhielten auch wir neue Erkentnisse,die bei uns anwendbar sind.