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Ergebnisse und Behandlungskosten der konservativen Therapie der kindlichen Oberschenkelfraktur
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Die isolierte Oberschenkelschaftfraktur (OS) ist im Kindesalter häufig. Die operative Therapie als "Elastisch stabile intramedulläre Nagelung" (ESIN) wird zunehmend propagiert und stellt das Verfahren der Wahl bei Kindern ab dem Schulalter dar. Bei der Behandlung jüngerer Kinder besteht Uneinigkeit.
Fragestellung
Retrospektive Analyse der Behandlungsdaten und -Ergebnisse der konservativ stationär behandelten isolierten OS bei Kindern bis zum Schulalter und Gegenüberstellung der Kosten mit denen operativ behandelter Kinder.
Methodik
Von 1988-1999 wurden 52 Kinder mit isolierter OS (32x Spiral-, 5x Schräg-, 15x Querfraktur) konservativ behandelt - 27 Kinder (Ø Alter 19,9 Monate, 4-36) in der "Overhead"-Extension (Gruppe I), 25 Kinder (Ø Alter 47 Monate, 32-79) im Weber-Tisch (Gruppe II). Behandlungsdaten: stationäre Behandlung: Gruppe I Ø 17,4 Tage (10-27), Gruppe II Ø 23,7 Tage (17-32); Becken-Beingips amb.: Gruppe I Ø 22,4 Tage (11-36), Gruppe II Ø 21 Tage (15-40); ambulante Behandlung: Gruppe I Ø 32 Tage (16-119), Gruppe II Ø 41 Tage (17-85); Nach Ø 83 Monaten (28-149) erfolgte eine klinische Nachuntersuchung einschließlich Beurteilung der medizinischen und psychosozialen Aspekte der Behandlung durch die Eltern anhand einer visuellen Analogskala von 1-6.
Ergebnisse
Konsolidierung aller Frakturen, keine Infektion, 2x Verfahrenswechsel (Weber-Tisch) auf eine Plattenosteosynthese nach 37 und 40 Tagen. 33 Kinder wurden nachuntersucht. Beinlänge: Gruppe I: 4x -5mm, 7x +5mm, Gruppe II: 4x +5mm, 3x +10mm, 2x +15mm, 2x +20mm. Hüftrotation (Aussenrotation=AR, Innenrotation=IR): Gruppe I: 5x AR (1x 5°, 3x10°, 1x20°), 5x IR (1x5°, 4x10°). Gruppe II: 5x AR (4x10°, 1x15°), 3x IR (1x5°, 2x10°). Keine klinisch fassbare Abweichung der Femurschaftachse in der Frontal- oder Sagitalebene. Keine Limitierung der körperl. Aktivitäten durch direkte oder indirekte funktionelle Beeinträchtigungen oder Beschwerden. Noten-Beurteilung durch die Eltern: med. Aspekte Ø 2, psychosoz. Ø 2,8 bzw. 2,9. Die Analyse der Behandlungskosten für stat. Behandlung ergab bei den gegenwärtig gültigen Tarifen in unserer Klinik (Basispflegesatz-vollstationär 134,02 EUR + Abteilungspflegesatz 286,95 EUR) für Gruppe I (Ø 17,4 Tage) Kosten in Höhe von Ø ca. 7100 EUR, Gruppe II (Ø 23,7 Tage) von Ø ca. 9900 EUR. Bei operativer Therapie mittels "ESIN" betrug die Dauer der stat. Behandlung 2001/2002 bei der Osteosynthese Ø 7 Tage (5-8) und bei der erforderlichen Materialentfernung nach 8-12 Wochen 3 Tage. Daraus resultierten stat. Behandlungskosten von Ø ca 4200 EUR.
Schlussfolgerung
Die klinischen und funktionellen Ergebnisse der kons. Behandlung der OS im Vorschulalter sind gut. Zwar bleiben den Kindern 2 Operationen und Narkosen sowie eine im Einzelfall möglicherweise nicht zu vernachlässigende intraoperative Strahlenbelastung im Rahmen der "ESIN" erspart, nachteilig ist jedoch die Belastung der Patientenfamilie durch psychosoz. Aspekte der langwierigen stat. Behandlung einschließlich "Rooming-in" und die häusliche Weiterbehandlung im Becken-Beingips. Die Behandlungskosten, besonders der älteren Kinder auf dem Weber-Tisch, sind im Vergleich zur Operation hoch. Während wir heute Kinder bis zum 3. Lebensjahr noch vereinzelt in der "Overhead"-Extension behandeln, hat die "ESIN" den Weber-Tisch vollständig verdrängt.