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67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

11. bis 16.11.2003, Messe/ICC Berlin

Erfahrungen mit zementfreien Sprunggelenksendoprothesen bei posttraumatischer OSG-Arthrose seit 1990

Meeting Abstract (DGU 2003)

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  • corresponding author Felix Menzinger - Klinikum Offenburg, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Ebertplatz 12, 77654, Offenburg, Phone: 0781-472-2901, Fax: 0781-472-2957
  • J. Rudigier - Klinikum Offenburg, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Ebertplatz 12, 77654, Offenburg, Phone: 0781-472-2901, Fax: 0781-472-2957

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 11.-16.11.2003. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2003. Doc03dguB3-9

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2003/03dgu0187.shtml

Veröffentlicht: 11. November 2003

© 2003 Menzinger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung

Welche Ergebnisse sind mit der zementfreien Sprunggelenksendoprothetik nach posttraumatischen Arthrosen zu erzielen (mittel- und langfristig)?

Methodik

Seit 1990 wurden in unserer Klinik bei 108 Patienten im Alter zwischen 22 und 82 Jahren und einem Altersgipfel zwischen 50 und 70 Jahren zementfreie OSG-Endoprothesen implantiert. Bei 70% lagen posttraumatische Arthrosen vor. (Die Implantationsfrequenz stieg von anfänglich 3 bis 5 auf 20 bis 30 Implantationen pro Jahr.) Die Implantation liegt bei 33% der Patienten mehr als 6 Jahre, bei 10% mehr als 10 Jahre zurück. Alle Patienten wurden konsequent jährlich nachuntersucht (Röntgen, Beweglichkeit, Schmerzen, Gehstrecke, usw.) Das verwendete Implantat ist eine geführte Endoprothese, deren spezielles Design nach biomechanisch/biologischen Kriterien Ende der 80er Jahre unter Beteiliging der Autoren entwickelt wurde.

Ergebnisse

Umwandlungen in eine Arthrodese erfolgten aus unterschiedlichen Gründen 4x (3x innerhalb der ersten 3 Jahre). 2x wurden fehlgeschlagene Arthrodesen erfolgreich mit Endoprothesen versorgt. 73% der Patienten weisen eine schmerzfreie Gehstrecke von mehr als 5 km auf. 25% berichten über schmerzfreie Gehstrecken zwischen 1 km und 3 km. Praeoperative Dauerschmerzen verschwinden bei allen Patienten. Völlig schmerzfrei werden 71% der Patienten. Bei 29% verbleiben nach der Implantation gelegentliche Anlaufbeschwerden oder Schmerzen nach intensiver Belastung. Die Beweglichkeit des oberen Sprunggelenkes verbessert sich durchschnittlich um ca. 20 Grad. Die Auswertung im Kofoed-Ankle-Score gibt eine Punktesteigerung von praeoperativ 36,5 auf postoperativ 90,5 Punkte, wobei der einmal erreichte Punktwert über Jahre konstant bleibt, bis es zu einem Ereignis wie Lockerung oder Infektion kommt.

Schlußfolgerung

Aufgrund unserer 13-jährigen Verlaufsbeobachtung sind bei korrekter Implantation und guten Knochenverhältnissen Standzeiten der Endoprothese von 12 bis 15 Jahren oder mehr zu erwarten, wobei Wechseloperationen problemlos möglich sind. Jüngere Patienten profitieren vor allem durch die Vermeidung von Sekundärarthrosen. Gangbild und Mobilität sind wesentlich besser als nach Arthrodesen. Das verwendete Implantat ist durch sein Design zur Behandlung posttraumatischer OSG-Arthrosen besonders geeignet.