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OSG-Arthrodese mittels Kompressionsmarknagel vs. OSG-Prothese: ein Ergebnisvergleich
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Die operative Versteifung des OSG war bei fortgeschrittenen degenerativen Veränderungen unterschiedlichster Genese die primäre Therapie der Wahl. Hinsichtlich der technischen Ausführung einer Arthrodese steht eine Fülle von Verfahren zur Verfügung. In der Literatur werden unterschiedliche Ergebnisse mit Pseudarthrosenraten bis zu 60% angegeben. In den letzten Jahren konnte sich die Prothesenversorgung des OSG zunehmend etablieren. Wie verschiedene Publikationen belegen, sind die Ergebnisse nicht einheitlich positiv. Anhand unserer Erfahrungen sollen die Ergebnisse der OSG-Arthrodese mit denen der OSG-Prothetik verglichen werden.
Methodik
Seit 1993 führen wir Arthrodesen des OSG mit Kompressionsmarknägeln durch. Mit Hilfe eines speziellen Nageldesigns ist eine stabile Verriegelung im Talus mit nachfolgender axialer Kompressionsausübung möglich. Es liegen mittlerweile Erfahrungen in 137 Fällen vor. Neben der Arthrodese wenden wir seit 2000 bei entsprechenden Indikationen OSG-Prothesen an. Zu den Indikationen in unserem Patientengut zählen degenerative posttraumatische Veränderungen des oberen Sprunggelenkes ohne Fehlstellung und ohne wesentliche Bewegungseinschränkung. Zur Anwendung kamen mittlerweile 15 OSG-Prothesen Typ Salto und Typ Alpha.
Ergebnis
Es konnten 110 Patienten mit OSG-Arthrodese nachuntersucht werden. Davon kam es bei 99 Patienten (90.0%) zu einer primären Durchbauung. Bei weiteren 6 Patienten (5.5%) konnte durch zusätzliche Eingriffe die knöcherne Durchbauung erzielt werden. In 5 Fällen (4.5%) verblieb eine Pseudarthrose. Operative Komplikationen betrafen jeweils 1 Schaftfraktur und 1 revisionspflichtiges Hämatom sowie zwei Fehleinstellungen. Septische Komplikationen traten in 11 Fällen auf. Zur Schmerzsymptomatik gaben 70 Patienten (63.6%) eine Besserung, 37 Patienten (33.6%) keine wesentliche Änderung und 3 Patienten (2.7%) eine Verschlechterung der Beschwerdesymptomatik an. Bei 4 der 15 Patienten mit OSG-Prothesen traten Komplikationen auf. Neben einer tiefen Infektion, ist eine Arthrofibrose, eine Lockerung und einmal Osteophyten am Innenknöchel aufzuführen. In einem weiteren Fall führten persistierende Schmerzen zum Ausbau der Prothese und zur nachfolgenden Arthrodese. Zur subjektiven Zufriedenheit befragt gaben 11 Patienten (73.3%) gute und sehr gute Ergebnisse, 2 Patienten (13.3%) befriedigende und 2 Patienten (13.3%) schlechte Ergebnisse an.
Schlußfolgerung
Die OSG-Arthrodese sowie die OSG-Prothetik erzielt bei vorwiegend posttraumatischen Veränderungen vergleichbare Ergebnisse. Die operationsbedürftigen Komplikationen sind für die OSG-Prothetik höher als für die Arthrodese. Hierbei muss die deutliche Lernkurve der OSG-Prothetik in der Anfangsphase berücksichtigt werden. Bei fortgeschrittenem Patientenalter, Fehlstellung im OSG und deutlicher Bewegungseinschränkung ziehen wir die Arthrodese vor. Patienten für die OSG-Prothetik sind in jedem Fall über eine ggf. notwendige Versteifung aufzuklären.