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Das Management der distalen Radiusfraktur - Kostenersparnis ohne Qualitätsverlust durch gezielte Intervention
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Kann die Arbeitsunfähigkeitsdauer der dist. Radiusfraktur durch konsequentes Rehamanagement ohne Qualitätsverlust messbar verkürzt werden?
Methoden
Nach Eingang des Durchgangsarztberichtes und ggf. des OP-Berichtes (bei entspr. Versorgung)wird/werden die Unterlagen dem beratenden Handchirurgen übermittelt. Innerhalb von 24 Std. erhält die BG eine Prognose des Falles inclusive eines Behandlungsvorschlages. Die Vorschläge werden auf einem standardisierten Bogen dezidiert unterbreitet. Es können einzelne Nachsorgemaßnahmen (BGSW, EAP, KG, Ergo, Hilfsmittel, ABE) hinsichtlich des Beginns, der Dauer, der Intensität und der Art nach vorgeschlagen werden. Es wurden 2 Vergleichsgruppen (gemanagt u.ungemanagt) mit insges. 42 Fällen retrospektiv ausgewertet nach: Frakturart und Personengruppe (Strukturmerkmale)sowie nach Behandlungsart, Arbeitsunfähigkeitsdauer,Fallkosten und Prognosevalidität (Zielparameter). Die Kosten wurden bei der BG ermittelt; die Kosten für die Dauer der Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber wurden einheitlich mit 50 € tgl. angenommen.
Ergebnisse
Aufgrund der suboptimalen Qualität der D-Berichte konnten die Frakturen lediglich in extra- und intraart. Frakturen eingeteilt werden; die intraart. F. konnten leider auch nicht in B und C Frakturen nach AO unterschieden werden. Die extraartikulären Frakturen wurden zu 89,8 % konservativ und zu 10,2 % operativ behandelt. Das Regime der intraartikulären Frakturen war zu 53,3 % konservativ und zu 46,7 % operativ.
Die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit/Behandlungsdauer betrug:
Bei den gemanagten Fällen war die Dauer der Arbeitsunfähigkeit deutlich kürzer, was sich auch in den Fallkosten widerspiegelt.
Die durchschnittlichen Fallkosten stellen sich wie folgt dar:
Bei den ungemanagten Fällen kam es in 10,4 % der Fälle zu einer Rentenzahlung. Bei den gemanagten Fällen kam es zu keiner MdE.
Die Prognose des beratenden Handchirurgen war bei den gemanagten Fällen in 86,7 % zutreffend.
Schlussfolgerungen
Das Management der BG hat sich unabhängig vom Regime oder der Frakturart bewährt. Fundierte Prognosen hinsichtlich Ausmass und Dauer von Nachsorgemaßnahmen durch den Handchirurgen erleichtern das Management. Der Stellenwert der Nachsorgesteuerung ist weit höher als angenommen. Der Anteil an kons. behandelten Frakturen erscheint sehr hoch und steht dem publizierten Trend entgegen. Das Management der BG hat hierauf allerdings keinen Einfluss. Bei den intraart. kons. behandelten Frakturen handelt es sich retrospektiv i.d.R. um B 1 Frakturen.