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67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

11. bis 16.11.2003, Messe/ICC Berlin

Web-Basierte, interaktive Lehre in der Unfallchirurgie - Non scolae sed vitae discimus?

Meeting Abstract (DGU 2003)

  • corresponding author Antonio Ernstberger - Uniklinik Regensburg, Abt. für Unfallchirurgie, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053, Regensburg, Phone: 0941 / 944-6805, Fax: 0941 / 944-6806
  • E. Mayr - Klinikum der Universität Regensburg, Abteilung für Unfallchirurgie
  • A. Euteneier - Ludwig Maximilians Universität München, Klinik für Chirurgie
  • M. Fischer - Ludwig Maximilians Univerität München, Klinik für Innere Medizin
  • M. Nerlich - Klinikum der Universität Regensburg, Abteilung für Unfallchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 11.-16.11.2003. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2003. Doc03dguA26-11

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2003/03dgu0160.shtml

Veröffentlicht: 11. November 2003

© 2003 Ernstberger et al.
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Gliederung

Text

In den letzten Jahren wurde eine neue Säule in das Lehrgebäude integriert: Die virtuelle, multimediale Darstellung eines kompletten Krankheitsbildes anhand eines Patientenverlaufs via Computer. Besondere Vorteile dieser Lehrmethode (Computer Based Instruction) sind ihre Plastizität, die dezentrale Verfügbarkeit via Internet, die zeitunabhängige Bearbeitungsmöglichkeit und die direkte Evaluierbarkeit des Lernerfolges anhand von eingebauten Fragen.

Fragestellung

Unsere Gruppe postuliert, dass CBI auf die eigentliche Arzttätigkeit besser vorbereitet als konventionelle Lernstrategien, da eigene Entscheidungen zu treffen sind und Zusammenhänge besser dargestellt werden können. Im Gegenzug sind wir davon überzeugt, dass CBI nicht besser auf die Anforderungen des IMPP vorbereitet, als die konventionellen Strategien.

Methoden

Der Student greift mit einem normalen Web-Browser auf den Fall zu. Ein Autor kann mit einem Autorentool den Fall auf einem Oracle-Server zur Verfügung stellen. Das Autorentool bietet jedem Autor Freiheit in der Erstellung der Fälle gepaart mit einer sehr intuitiven Benutzeroberfläche. Wir integrierten einen CBI-Kurs auf freiwilliger Basis parallel zu der normal stattfindenden Lehre. Der Kurs begann im Januar '03 mit Studenten des 7. Semesters und wird bis zum Ende des Sommersemesters '03 fortgeführt. Die Studenten bearbeiteten bisher 3 Fälle aus dem Polytrauma-Formenkreis mit den Schwerpunkten Polytraumamanagement, Milzruptur, Pneumothorax und Marknagelosteosynthese. Die Fälle sind im Sinne einer Simulation erstellt. Der Student schlüpft in die Rolle des behandelnden Arztes. Es wurde eine Klausur mit 20 Originalfragen des 2. Staatsexamens und 24 Freitextfragen geschrieben. Weiterhin wurde die Zufriedenheit, die Fälle und die Technik betreffend und die subjektive Einschätzung des Lernerfolges der CBI-Gruppe evaluiert. An der Klausur konnten 6 Studenten der CBI-Gruppe und 5 weitere Studenten des 7. Semesters teilnehmen.

Ergebnisse

Bei den Staatsexamensfragen erzielte die CBI-Gruppe im Mittel 53,33% richtige Antworten, die Referenzgruppe 60%. Bei den Freitextfragen konnte die CBI-Gruppe 81,48%, die Referenzgruppe 71,11% richtig beantworten. Der Mittelwert der Note für die Zufriedenheit lag bei 1,67. Der subjektive Lernerfolg wurde mit 2,33 bewertet. Die Benutzeroberfläche erhielt eine 1,83. Die Frage nach der Fortsetzung des Kurses wurde mit einer 1,33 beantwortet.

Schlussfolgerungen

Aufgrund der geringen Anzahl von Studenten und der bearbeiteten Fälle können wir zu diesem Zeitpunkt von einem Trend im Sinne eines Zwischenstandes sprechen. Eine Evaluation im Sommersemester wird eine fundierte Aussage zulassen. Die CBI-Gruppe konnte bisher bei den Verständnisfragen um 10 % besser abschneiden. Dagegen wird die Hypothese, dass IMPP-Ergebnisse durch CBI nicht verbessert werden, durch das schlechtere Abschneiden der CBI-Gruppe in den Staatsexamensfragen gestärkt. Die Motivation bei den Studenten ist groß, alle Studenten möchten den Kurs fortführen.