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Analyse verschiedener Osteosyntheseverfahren zur Versorgung von Frakturen des coxalen Femurendes beim alten Patienten.
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
Die Analyse unseres Krankengutes bei mehr als 80-jährigen Patienten mit Frakturen des coxalen Femurendes sollte die Wertigkeit der kopferhaltenden Osteosyntheseverfahren mit dynamischer Hüftschraube (DHS), dynamischer Condylenschraube (DCS) und proximalem Femurnagel (PFN) nachweisen.
Methoden
Im Zeitraum I/1991 bis VI/2002 wurden 1.387 Patienten älter als 80 Jahre (886 Frauen und 501 Männer, mittleres Alter 88,3 (80-101) Jahre) wegen einer Fraktur des coxalen Femurendes mit einer DHS (n=738) oder einer DCS (N=114) oder einem PFN (n=535) operativ versorgt. Die Analyse erfolgte durch die Auswertung der Röntgenbilder, der Kranken- und Ambulanzkarten sowie durch die Nachuntersuchung bei 434 Patienten (Nachbehandlungsdauer durchschnittlich 36 Monate) mit Bestimmung der Hüftfunktion nach dem Schema von Merle d'Aubigne, wobei Gangbild, Mobilität und Schmerzen mit jeweils 0 bis 6 Punkten bewertet wurden.
Ergebnisse
Eine durchschnittliche Operationsdauer von 57 Minuten für die DHS, von 79 Minuten für die DCS und 41 Minuten für den PFN verdeutlicht die technisch einfache Handhabung der angewandten Implantate. Die mittlere stationäre Aufenthaltsdauer betrug 14 Tage; die Krankenhaus-Letalität 3%. Die Komplikationen sind in der nachfolgenden Tabelle I [Abb. 1] aufgelistet.
Die Ergebnisse der 434 nachuntersuchten Patienten sind in der Tabelle II [Abb. 2] dargestellt.
Schlussfolgerungen
Die DHS und der PFN eignen sich als einfache und schnelle Operationsverfahren mit geringer Komplikationsrate für die Akutversorgung nahezu aller hüftgelenksnaher Femurfrakturen. Pseudarthrosen und Implantatperforationen traten bei beiden Osteosyntheseverfahren nur sehr selten auf. Die DCS zeigte eine zu große Rate an sekundären Dislokationen und an Implantatkomplikationen und wurde deshalb in den letzten 5 Jahren durch die DHS in Kombination mit einer Trochanterabstützplatte oder dem PFN abgelöst, wobei in diesem Zeitraum ca. 75% der Patienten eine intramedulläre Stabilisierung mit PFN erhielten.